Accidentanalysis
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Ablenkungen während des Autofahrens können langanhaltende Effekte auf das Bremsverhalten älterer Presonen haben

Es ist allgemein bekannt, dass die Fahrleistung eines Autofahrers leidet, wenn er gleichzeitig eine ablenkende Aktivität ausführt, wie beispielsweise das Telefonieren mit einem Mobiltelefon. In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob die Auswirkungen der Fahrerablenkung nur von kurzer Dauer sind oder länger andauern. Auch altersbedingte Unterschiede werden ausgewertet. 63 junge und 61 ältere Erwachsene wurden in einem Fahrsimulator getestet. Sie wurden gebeten, einem mit konstanter Geschwindigkeit fahrenden Führungsfahrzeug zu folgen und sich gleichzeitig an einer randomisierten Abfolge von ablenkenden Tätigkeiten (Tippen, Denken, Auswendiglernen) zu beteiligen. Beim Bremsen des Führungsfahrzeugs mussten die Teilnehmer ebenfalls bremsen, um eine Kollision zu vermeiden. Die zeit zwischen der Bremsaufgabe und der letzten vorangegangenen Ablenkung betrug 11,49 ± 1,99 s. Jede Person wurde einmal in einer Multitasking-Bedingung (wie oben beschrieben) und einmal in einer Kontrollbedingung ohne ablenkende Aufgaben getestet. Das Ergebnis misst quantifiziertes Abstands- und Spurhalten, während die Teilnehmer auf das führende Auto bremsten.
Wir haben festgestellt, dass sich die Bremsreaktionen zwischen den Bedingungen erheblich unterscheiden; dieser Unterschied könnte als Kombination von Leistungsdefiziten und Kompensationsstrategien in der Multitasking-Bedingung im Vergleich zur Kontrollbedingung interpretiert werden. Wir fanden zudem signifikante Unterschiede zwischen den Altersgruppen, die ähnlich interpretiert werden könnten. Unterschiede zwischen den Altersgruppen waren in der Multitasking-Bedingung weniger ausgeprägt als in der Kontrollbedingung. Alle beobachteten Effekte waren mit der exekutiven Funktion der Teilnehmer verbunden. Unsere Ergebnisse bestätigen, dass Ablenkungen einen Einfluss auf das Bremsverhalten haben und dokumentieren erstmals, dass dieser Einfluss etwa 11,5 s lang anhalten kann. Wir führen diese Persistenz auf einen Task-Set-Effekt zurück und diskutieren die Praxisrelevanz unserer Ergebnisse.
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