Professorin
Mitarbeiterinnen
Promovierende
Ehemalige
- Dr. Behrouz Alikhani
- Dr. Valerie Dahl
- Milena Jostmeier
- Inken Rommel
- Claudia Tutino, M.A.
- Elisabeth Instinsky, B.A.
Der Arbeits- und Lehrbereich „Arbeit und Wissen“ ist der Erforschung der Genese, der Struktureigentümlichkeiten und Polyvalenzen von Arbeit und Wissen als relativ stabiles und zugleich wandlungsfähiges Macht- und Sozialgefüge der Gesellschaft gewidmet. Dies impliziert insbesondere die theoretische und empirische Untersuchung der gesellschaftlichen Transformationen, die die Infragestellung des traditionellen Selbstverständnisses moderner Gesellschaften sowie ihrer sozialen Kohäsion bergen. Zum einen birgt insbesondere die sich wandelnde Arbeits- und Wissensgesellschaft ambivalente, mikro- und meso-soziologisch näher zu erforschende Herausforderungen. Zum anderen werden auf der makrosoziologischen Ebene Beiträge zur Weiterentwicklung der Arbeits- und Wissenssoziologie auf Basis der Prozesstheorie geleistet. Dabei stellt sich grundlegend die Frage nach der Verortung des Individuums im Arbeits-, Wissens- und Bildungsprozess vor dem Hintergrund eines erweiterten arbeitssoziologischen Untersuchungsrahmens (von der klassischen Industrie- und Betriebssoziologie über die Arbeits- und Organisationssoziologie hin zur Untersuchung von Wissens- und Allein-Dienstleitungsarbeit) neu. Ein wissenssoziologischer Blick auf die Standortgebundenheit der Diskurse um die Arbeits- und Wissensgesellschaft sowie die faktische Mobilisierung impliziten Wissens in Arbeitsorganisationen wird hier zudem durch den Blick auf die langfristigen sozio- und psychogenetischen Dimensionen gesellschaftlicher Transformationen erweitert.
Entsprechend des auf die Antinomien, Eigendynamiken und Ambivalenzen ausgerichteten Masterstudiengangs sind im prozesssoziologischen Schwerpunkt „Arbeit und Wissen“ mehrere Forschungsprojekte angesiedelt, die sich insbesondere mit den Transformationen und Subjektivierungsprozessen von Arbeit und Wissen sowie ihren Auswirkungen auf soziale Ungleichheiten (Geschlecht, Herkunft, Alter etc.) befassen.
Kooperation mit Hamburger Arbeit GmbH, Lawaetz-Stiftung Hamburg
Förderung: Land Hamburg, Behörde für Wirtschaft und Arbeit
Im Zuge eines umfassenden Case- und Care-Managements sowie der Gesundheitsförderung und psychosozialen Beratung werden Handlungsbedarfe von arbeitsmarktfernen, gering qualifizierten Langzeitarbeitslosen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen eruiert. Ziel ist die Evaluation der Optimierung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für diese besonders benachteiligte Gruppe. Die Veränderungen werden im laufenden Prozess gemessen, bewertet und entsprechend in den laufenden Prozess rückgekoppelt. Im Sinne eines Wissenstransfers werden die Ergebnisse zudem für nachhaltige arbeitsmarkt- und gesundheitspolitische Konzepte weitergegeben.
Förderung: Universität Hamburg, Frauenförderfonds, 2009-2010
Im Rahmen des empirisch-theoretischen Forschungsprojektes wird untersucht, ob und wie sich gemischtgeschlechtliche und geschlechtshomogene Arbeits- und Teamstrukturen unterscheiden und nachhaltig auf die Effizienz und Effektivität von Arbeit, Organisation und Arbeitsstrukturen auswirken. Im untersuchten
Erstbetrieb, der im Rahmen von Reorganisationsprozessen Teamarbeit auf der strategischen und operativen Ebene der Arbeits- und Ablauforganisation eingeführt hat und eine mittlere Beteiligung von Frauen in Führungspositionen verzeichnet, wurden empirische Erhebungen durchgeführt und ausgewertet. Im zweiten Projektteil wird diese Fallstudie im gesundheitswirtschaftlichen Sektor nun um weitere Analysen von Teamarbeit ergänzt.
Förderung: Norbert Elias Foundation, seit 2008
In diesem wissenssoziologischen Projekt geht es um die Rekonstruktion der figurationssoziologischen scientific community innerhalb der Wissenschaftsgeschichte. Anhand leitfadengestützter englisch- und deutschsprachiger Interviews mit Wegbegleitern, Kollegen und Schülern des Exilsoziologen Norbert Elias wird so eine europäische Wissenschaftlergeneration in ihren wechselseitigen Verflechtungen, Tradierungen und nationalen Bezugspunkten sichtbar, die maßgeblich die Prozesstheorie rezipiert, weiterentwickelt und geprägt hat.
Förderung: Universität Hamburg, FB Sozialökonomie
Mit dem konstatierten Paradigmenwechsel von der fordistischen Industriegesellschaft zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft, die sich insbesondere durch eine forcierte Marktförmigkeit des Einzelnen und durch reflexives Wissen auszeichnet, stellt sich auch die Frage nach der Verortung des Individuums im Arbeitsprozess neu. Inwiefern mit der damit verbundenen Erosion des weitgehend männlich geprägten Normalarbeitsverhältnisses auch Folgen für die Modellierung der Gefühlsstrukturen, für die persönliche Lebensgestaltung und spezifischen Zwänge des Einzelnen in seiner gesellschaftlichen Verwobenheit verbunden sind, stellt ebenso eine Frage dar, wie die sektorale Verbreitung und Bedeutung von Qualifikation und Geschlecht.
Theoretical and Empirical Approaches in the Twenty-first Century
The Institute of Sociology at the Westphalian Wilhelms-University is organising a conference in Münster, Germany, on 8–10 September 2016. The conference results from collaboration between Stefanie Ernst (Professor of Sociology, Work and Knowledge) and Christoph Weischer (Professor of Sociology, Analysis of Social Structure, and Methods), and has the support of the Norbert Elias Foundation, Amsterdam.
For further details see also: https://www.uni-muenster.de/Soziologie/en/forschung/tagungen/elias.shtml