Veranstaltungen

Vortrag und Gespräch zur Situation an Münsters Partneruniversität in der Ukraine

10. Juli 2024, 18h, BB 401

Forschung, Lehre, Freiwilligendienst. Zur Situation an Münsters Partneruniversität in Czernowitz.

Vortrags- und Gesprächsabend mit Dr. Oxana Matiychuk (Jurij-Fedkovyč-Universität Černivci), Moderation: Prof. Dr. Irina Wutsdorff

Mit der Jurij-Fedkovyč­Universität Černivci unterhält die Universität Münster seit 2023 eine Partnerschaft, an deren Abschluss Dr. Oxana Matiychuk maßgeblich beteiligt war. Vielen mag sie als Autorin eines Tagebuchs bekannt sein, das sie seit Beginn des vollumfänglichen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in unregelmäßigen Abständen in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht.  Seit Februar 2022 gehört sie zum Freiwilligenstab der Universität Černivci und engagiert sich für die Binnengeflüchteten und die Frontbelange. Außerdem war und ist sie Leiterin der am Zentrum „Gedankendach“ der Universität angesiedelten „Ukrainisch-Deutschen Kulturgesellschaft Tscherniwzi“, die sich der der Pflege des Erbes der deutschsprachigen und jüdischen Literatur und Kultur in der Bukowina und Czernowitz widmet. So ist sie auch Mitherausgeberin des im Dezember 2023 im Metzler Verlag erschienenen Handbuchs der Literaturen aus Czernowitz und der Bukowina.

Frau Matiychuk wird über die derzeitige Situation an der Universität zwischen Forschung, Lehre und Freiwilligendienst berichten und im Gespräch mit lrina Wutsdorff über die Perspektiven der Ukrainistik sowie über die Beschäftigung mit dem deutschsprachigen und jüdischen Erbe der Bukowina sprechen.

Der Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Michael Quante, wird den Abend mit einem Grußwort eröffnen.

Eine Veranstaltung des Netzwerks USiM („Ukrainian Studies in Münster“), des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, der Institute für Jüdische Studien und für Slavistik der Universität Münster

Workshop zu Rose Ausländer

© Institut für Slavistik / Institut für Jüdische Studien

Dr. Oxana Matiychuk

Jurij Fedkowytsch Universität Tscherniwzi /Czernowitz, Ukraine

„Ein Wort, eine Wortkonstellation… das sind Lebensfragen!“
Einladung in die Werkstatt von Rose Ausländer

„Warum schreibe ich? Weil Wörter mir diktieren: schreib uns. Sie wollen verbunden sein, Verbündete. Wort mit Wort mit Wort. Eine Wortphalanx für, die andere gegen mich. Ins Papierfeld einrücken wollen sie, da soll der Kampf ausgefochten werden. Ich verhalte mich oft skeptisch, will mich ihrer Diktatur nicht unterwerfen, werfe sie in den Wind. Sind sie stärker als er, kommen sie zu mir zurück, rütteln und quälen mich, bis ich nachgebe“. So beschreibt die Dichterin Rose Ausländer (1901-1988) ihren Schreibprozess, es scheint sehr dynamisch dabei zugegangen sein. Doch kann man als LeserIn überhaupt nachvollziehen, was auf dem Papierfeld stattgefunden hatte, bevor ein Gedicht seine fertige Form annahm, wie sie in einem Gedichtband abgedruckt wurde?

Teilweise ja. Zwar können wir keine Denkprozesse mehr rekonstruieren, doch die materiellen Spuren, die im Nachlass erhaltenen Fassungen zu Gedichttexten, machen den komplexen, dynamischen, mitunter widersprüchlichen und spannenden Vorgang der Textentstehung deutlich. Nach der ersten schnell niedergeschriebenen Variante arbeitete Ausländer tage-, wochen-, manchmal sogar jahrelang weiter, bis sie mit einem Gedicht zufrieden war – oder auch nicht. Alle Fassungen bewahrte sie sorgfältig auf, so dass wir heute mit dem Material aus dem Nachlass arbeiten können. Im Workshop wird mit ein paar ausgewählten Gedichten („Paul Celans Grab“, „Unbeschriebenes Blatt“ , „Le Chaim“, „Biografische Notiz“) und den erhaltenen Fassungen dazu (es sind im Schnitt fünf bis elf) gearbeitet, gemeinsam versuchen wir den Entstehungsvorgang zu rekonstruieren und die textgenetischen Ansätze zu definieren.

 

24.02.2024 - Ukraine und Europa. Perspektiven des EU-Beitritts.

© Uni Münster Slavistik / Ukrainian Studies in Münster

Zum Bericht in den Westfälischen Nachrichten.

29.11.23 - Über Charkiw und über uns selbst - Filmvorführung

© Fabian Wendt

Am 29. November 2023 präsentieren die Münsteraner Zweigstelle der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) und das Cinema Münster das Filmprojekt der Charkiwer Historikerin Gelinada Grinchenko "Über Charkiw und über uns selbst - Erlebnisse und Schicksale einer Großstadt in den mündlichen Erzählungen ihrer Bewohner"

Als Teil ihres Oral-History-Forschungsprojekts produzierte Gelinada Grinchenko eine vierteilige Reihe von Kurzfilmen, welche die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und den Alltag in einer besetzten Stadt anhand von Zeitzeugen darzustellen versuchen. Dabei erinnern sich die Bewohnerinnen und Bewohner Charkiws an den Kriegsbeginn, den Holocaust, das alltägliche Leben und die Befreiung. Die ersten zwei Teile des Projekts sind bereits auf Youtube veröffentlicht worden, die beiden anderen sollen folgen.

An die Vorführung schießt sich eine Diskussion mit Prof. Dr. Ricarda Vulpius, Prof. Dr. Irina Wutsdorff und Prof. Dr. Gelinada Grinchenko an.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 29. November 2023 im Cinema Münster statt und beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei!

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

23.05.2023, Religiöse Dynamiken in der Literatur: Lesung mit Felicitas Hoppe

© Ekko von Schwichow

Ort: Studiobühne der Universität Münster, Domplatz 23, 48143 Münster

Einführung: Prof. Dr. Irina Wutsdorff

Felicitas Hoppe, geboren 1960 in Hameln, schreibt Erzählungen und Romane. Abenteuerliches und Märchenhaftes verbindet sich in ihren Texten mit einer selbstironischen autofiktionalen Erzählhaltung. Das Thema „Religion“ durchzieht alle ihre von Fabulierlust und einem gewitzten Spiel mit der Sprache geprägten Texte. Am Exzellenzcluster liest Felicitas Hoppe u. a. aus Picknick der Friseure (1996), ihrem Roman Johanna (2006) und aus Fährmann, hol über! Oder wie man das Johannesevangelium pfeift (2021).

18.10.2022, Tanja Maljartschuk – "Europa, Recht und Literatur – Perspektiven der Ukraine"

© Michael Schwarz

Ort: Studiobühne der Universität Münster, Domplatz 23, 48143 Münster

Moderation: Prof. Dr. Irina Wutsdorff

Der Sonderforschungsbereich „Recht und Literatur“ der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster lädt zu einer öffentlichen Lesung und einem Gespräch mit der ukrainischen Autorin und Journalistin Tanja Maljartschuk ein. „Europa, Recht und Literatur – Perspektiven der Ukraine“ lautet der Vortragstitel der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin, die über Möglichkeiten und Grenzen von Literatur mit Blick auf den Ukraine-Krieg sprechen wird. Humoristisch eingefärbte literarische Perspektiven runden den Abend ab. Die Veranstaltung findet am 18. Oktober (Dienstag) ab 19 Uhr in der Studiobühne der Universität (Domplatz 23) statt. Moderiert wird der Abend von Prof. Dr. Irina Wutsdorff vom Institut für Slavistik. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Lesung findet im Rahmen der Tagung „Recht und Literatur in Europa“ (17. bis 19. Oktober) statt.

30.03.2022, Lesen für die Ukraine

© Fachbereich Philologie