Forschungsaufenthalt am Melbourne Neuropsychiatry Centre, University of Melbourne, Australien
Antragsstellende: Elisabeth Schrammen
Fachbereich, Studienrichtung: FB 07, Promotion Psychologie
Im Rahmen meiner Promotion am Institut für Translationale Psychiatrie an der WWU Münster erforsche ich neuronale Mechanismen, die bei Angsterkrankungen und deren Behandlung eine zentrale Rolle spielen könnten. Insbesondere interessiere ich mich für das Zusammenspiel verschiedener Gehirnregionen bei der Emotionsregulation, einem der zentralen Prozesse, der bei psychisch erkrankten Menschen beeinträchtigt zu sein scheint.
Mit Unterstützung des Santander Mobilitätsfonds hatte ich die einmalige Gelegenheit Anfang 2023 an der Uni Melbourne bei Prof. Ben Harrison und seinem Postdoc Alec Jamieson eine innovative, neue Analysemethode funktioneller Bildgebungsdaten zu lernen: Das dynamic causal modeling (DCM) ermöglicht es, die komplexe Kommunikation zwischen Gehirnregionen zu erforschen. Gemeinsam haben wir DCM auf fMRT Daten aus meinem Promotionsvorhaben angewendet und das neuronale Netzwerk genauer beleuchtet, das der Emotionsregulation bei Menschen mit sozialer Angststörung zugrunde liegen könnte. Aktuell arbeiten wir daran, die Ergebnisse unserer erfolgreichen Kollaboration für eine Publikation vorzubereiten. Außerdem hatte ich bereits die Möglichkeit die Ergebnisse, sowie eine kleine methodische Einführung, bei unserem Instituts-internen Kongress vorzustellen, um die methodische Expertise auch mit meinen Kollegen:Innen hier vor Ort zu teilen.
Neben dem Erlernen von DCM, hatte ich am Melbourne Neuropsychiatry Centre darüber hinaus viel spannenden Austausch mit australischen und anderen internationalen Forschenden. Ich hatte die Möglichkeit die WWU und mein Heimatinstitut etwas näher vorzustellen, auch mit der Motivation verbunden, Promovierende der Uni Melbourne zu ermutigen, einen Forschungsaufenthalt bei uns in Münster in Erwägung zu ziehen.
Den Forschungsaufenthalt an der Uni Melbourne empfinde ich nicht nur als berufliche Bereicherung als junge Wissenschaftlerin, sondern glaube, dass er auch zu meiner persönlichen Weiterentwicklung beigetragen hat - ich bin sehr dankbar, dass mich SAFIR und der Santander Mobilitätsfonds dabei so großartig unterstützt hat!