Teilnahme 63. Junge Tagung Öffentliches Recht, Hamburg
Antragsstellender: Marcus Schnetter
Fachbereich, Studienrichtung: FB 03, Promotion Rechtswissenschaft
Die Tagung fand vom 18. bis 21. Juli 2023 statt und diente dem Austausch von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich schwerpunktmäßig mit dem Öffentlichen Recht beschäftigen. Mein Hauptziel war es, mein Forschungsprojekt zu strategic/public interest litigation vor den Kolleginnen und Kollegen vorzustellen und hierfür fachliche Rückmeldungen einzuholen.
Durch die zahlreichen Vorträge, Workshops und Diskussionen habe ich wertvolle Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und -methoden erhalten. Hierzu trug auch bei, dass die Tagung dieses Jahr unter dem Motto „Interaktionen: Internationalität, Intra- und Interdisziplinarität“ einen besonderen Fokus auf Rechtsforschung jenseits der klassischen Rechtsdogmatik legte. Hier ergaben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zu meiner Promotionsarbeit, die auch interdisziplinär im Bereich der Grundlagenforschung angesiedelt ist, indem sie sich mit der Rhetorik in Gerichtsentscheidungen beschäftigt. Besonders wichtig war mir auch die Vernetzung mit den Kolleginnen und Kollegen von anderen Universitäten, die ich bisher überwiegend nur über Zoom oder von Diskussionen auf Twitter kannte. Dementsprechend groß war die Freude, sowohl altbekannte Gesichter wiederzusehen als auch neue Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen.
Mein persönliches Highlight war mein Vortrag „Politischer Protest in der Form des Rechts“ im Panel „Überzeugungen bei Gericht“ am Freitagmorgen. In diesem habe ich die Ambivalenzen der public interest litigation beleuchtet, eine Art der Prozessführung, bei der über einen konkreten Einzelfall hinausgehende Interessen strategisch auf dem Gerichtsweg verfolgt werden. Es handelt sich damit, so meine These, um eine politische Praxis in der Form des Rechts. Trotz einer gewissen Aufregung im Vorfeld war der Vortrag ein voller Erfolg. Die lebhafte Debatte im Anschluss zeigte mir, dass ich mit meinen Gedanken zum Mit-, Nach- und Weiterdenken angeregt hatte. Besonders gefreut habe ich mich über die vielen positiven Rückmeldungen zu meiner Präsentation, die ich bewusst so gestaltet hatte, dass sie weniger einem klassischen akademischen Vortrag als einem interaktiven TED Talk ähnelte.
Die JTÖR 2023 in Hamburg war eine äußerst lohnenswerte Erfahrung. Für die gewährte Mobilitätsbeihilfe möchte ich der Universität Münster und SAFIR vielmals danken. Gedankt sei auch Prof. Dr. Michaela Hailbronner, LL.M. (Yale), die meine Bewerbung unterstützt hat.