Teilnahme Plant Biology Congress 2023, Braga, Portugal
Antragstellender: Tobias Puzicha
Fachbereich, Studienrichtung: FB 13, Promotion Biotechnologie
Mithilfe des Santander Mobilitätsfonds konnte ich einen Besuch des 18. Plant Biology Congress realisieren, der dieses Jahr im portugiesischen Braga stattfand und von der spanischen und portugiesischen Gesellschaft für Pflanzenbiologie organisiert wurde. Ziele des Kongressbesuches waren die Stärkung meines wissenschaftlichen Profils durch die Präsentation meiner Forschungsergebnisse und das Knüpfen von neuen Kontakten zu Biolog*innen in meinem Feld.
Am Sonntag, 09.07., erreichte ich nach einer zehnstündigen Anreise via Bahn, Flugzeug und Bus schließlich Braga. Die, im Norden von Portugal gelegene, Stadt besitzt einen sehenswerten, historischen Stadtkern mit vielen Kirchen und Museen. Außerdem laden viele Restaurants und Bistros zum Verweilen ein. Nachdem ich mich am Ankunftstag ein wenig mit der Stadt vertraut gemacht und das örtliche kulinarische Angebot ausgiebig genutzt hatte, startete der Kongress am Montag mit einem straffen Zeitplan.
Nach der Begrüßung folgten spannende Sessions mit Vorträgen zu unterschiedlichen pflanzenbiologischen Oberthemen. Der erste Kongresstag mündete schließlich in einem Portwein-Tasting, welches eine erste Gelegenheit zum Networken bot. Allerdings war es zunächst schwer Anschluss zu finden, da die meisten Kongressteilnehmer*innen aus Spanien und Portugal stammten. Doch dann fand ich mich in einer internationalen Gruppe bestehend aus einem Thailänder, einem Koreaner und einer Tschechin wieder. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und tauschten uns nicht nur fachlich, sondern auch kulturell und persönlich aus.
Am zweiten Kongresstag gab es neben den vielen lehrreichen Vorträgen auch eine Poster Session bei der ich zum ersten Mal meine bisherigen Forschungsergebnisse vorstellen, erklären und diskutieren konnte. Die Session bat mir zudem die Möglichkeit, mich mit anderen Forscher*innen auszutauschen und mich darüber hinaus mit diesen zu vernetzen. So konnte ich einige wertvolle Kontakte für unsere Arbeitsgruppe herstellen, die Startpunkte für zukünftige Kooperationen sein könnten. Für den späten Nachmittag war ein ausgedehntes Sozialprogramm anberaumt, im Rahmen dessen sich die Möglichkeit bot, zur UNESCO Weltkulturerbestätte Bom Jesus do Monte zu fahren. Nach einer kurzen Fahrt mit einer Standseilbahn aus dem 19. Jhd., fanden wir uns am Fuße einer Klosteranlage mit prächtigen Gärten wieder. Letztere beeindruckten mit ihren künstlichen Grotten und einer barocken Treppenanlage, von der aus man ganz Braga überblicken konnte. Am Abend fand ein ausgedehntes Buffet im Hof des römischen Museums von Braga statt. Begleitet von typisch portugiesischer Musik und einer nicht zu vernachlässigenden Menge Wein unterhielten wir uns nicht nur über die Forschung im Allgemeinen, sondern auch über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten bis in die Nacht hinein.
Am letzten Tag galt dem Vortrag von Eugenio Butelli mein besonderes Interesse. Zusammen mit seinem Team hat dieser mithilfe gentechnischer Methoden lilafarbene Tomaten erzeugt, die einen erhöhten Anthocyan-Gehalt aufweisen und deswegen, unter anderem, gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen. Nach einem jahrelangen Genehmigungsverfahren hat er diese in den USA auf den Markt gebracht und uns von dem Translationsprozess von der Grundlagenforschung hin zum fertigen Produkt erzählt. Nach vielen weiteren Vorträgen wurden wir, die Teilnehmer*innen, verabschiedet und der Kongress für beendet erklärt.
Der Kongressbesuch war für mich besonders lehrreich, nicht nur auf wissenschaftlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene. Zum einen habe gelernt, wie ich die Ergebnisse meiner Promotion möglichst kompakt und verständlich einem breiteren wissenschaftlichen Publikum vorstellen kann. Zum anderen musste ich aus meiner Komfortzone treten, um neue Kontakte zu knüpfen, da ich der einzige PhD Student aus Deutschland unter vielen Internationals war. Abschließend möchte ich mich nochmal beim Santander Mobilitätsfonds für die finanzielle Unterstützung bedanken, ohne die dieses Vorhaben nicht möglich gewesen wäre.