Konferenzteilnahme „Geschichte, Kulturgut und Identität(en) im Theater des 21. Jahrhunderts“ in Pau 2022, Frankreich
Antragstellerin: Theresa Viefhaus
Fachbereich, Studienrichtung: FB 09, Promotion Romanische Philologie (Schwerpunkt Spanisch)
Im September erhielt ich die Förderzusage für die Teilnahme am 4. Kongress der Asociación Internacional de Teatro Siglo 21, der vom 12.-14.10.2022 an der Université de Pau et des Pays de l’Adour (Frankreich) stattfand. Der Forschungsgemeinschaft AITS21 gehören nicht nur Wissenschaftler*innen an, die schwerpunktmäßig zum spanischsprachigen Gegenwartstheater arbeiten, sondern auch Theaterschaffende, die neben ihrer kreativen Tätigkeit einen Beitrag zur Erforschung der Bühnenkünste leisten. Das Thema des Kongresses lautete „Geschichte, Kulturgut und Identität(en) im Theater des 21. Jahrhunderts“. Ein zentrales Ziel war es zu ergründen, inwiefern das aktuelle spanischsprachige Theater Geschichte, Erinnerung und Identität nicht nur auf der Bühne darstellt, sondern auch selbst historische, erinnerungskulturelle und identitätsbildende Prozesse prägt und sich auf diese Weise in (inter)nationales Kulturgut einschreibt. An dem Kongress nahmen insgesamt ca. 60 Wissenschaftler*innen teil, die vorwiegend in Spanien, Italien, Frankreich und Lateinamerika zum spanischsprachigen Gegenwartstheater forschen.
Mein Vortrag über die Rolle persönlicher Gegenstände von Zeitzeugen im aktuellen Theater über den Spanischen Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur fand in einer dem spanischen Erinnerungstheater gewidmeten Plenarsitzung statt. Die rege Diskussion am Ende der Sektion zeigte mir, dass ich zahlreiche relevante Anknüpfungspunkte auch für andere Forschungsprojekte schaffen konnte. Die positiven Rückmeldungen zu meinem Vortrag bescheinigen dem Thema außerdem ein großes Innovationspotenzial, das ich in meiner Dissertation weiter ausschöpfen möchte.
Sowohl in fachlicher als auch in persönlicher Hinsicht war die Teilnahme am Kongress eine große Bereicherung für mich. Besonders spannend war es, die Forschungsprojekte zahlreicher internationaler Wissenschaftler*innen kennenzulernen und darüber zu reflektieren, wo ich meine eigene Forschung in diesem Panorama verorten kann. Zudem erhielt ich durch die anderen Vorträge zahlreiche interessante Lektürehinweise und Impulse für mein eigenes Projekt. Als hybride Veranstaltung bestand der Kongress sowohl aus Präsenz- als auch aus Onlinevorträgen. Zwar bringen hybride Veranstaltungsformate in der Wissenschaft bekanntlich einige Vorteile mit sich, jedoch lässt sich ein lebendiger Austausch, so meine bisherige Erfahrung, in Präsenz deutlich leichter herstellen als im virtuellen Raum. Daher bin ich froh, vor Ort an der Veranstaltung teilgenommen und auf diese Weise von den fruchtbaren Gesprächen jenseits des Tagungsprogramms profitiert zu haben. Bei diesem Austausch habe ich mich besonders über die Offenheit und freundliche Wertschätzung gefreut, mit denen meine Arbeit als deutsche Hispanistin von den spanischen Wissenschaftler*innen wahrgenommen wird. Nicht zuletzt habe ich im Laufe der Veranstaltung auch zahlreiche inspirierende persönliche Kontakte knüpfen können.
Mein herzlicher Dank gilt daher SAFIR für die Förderung meiner Kongressteilnahme und Frau Prof. Dr. Bauer-Funke für die Unterstützung meiner Bewerbung.