Teilnahme an der European Geoscience Union General Assembly (EGU), Wien, Österreich

Antragstellender: Laura Giese
Fachbereich, Studienrichtung: FB 14, Promotion Landschaftsökologie

Meine Teilnahme an der interdisziplinären und internationalen Konferenz "European Geoscience Union General Assembly (EGU)" 2024 ermöglichte mir den direkten Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus der Ökosystemforschung und Fernerkundung. Dies hat meine Forschung zur Integration fernerkundlicher Methoden in das Monitoring von Renaturierungsmethoden in vielerlei Hinsicht bereichert.
Die Präsentation der von mir und den Co-Autor*innen entwickelten und künftig offen zugänglichen Web-basierten Anwendung stieß auf großes Interesse. Aus erster Hand wurde mir bestätigt, dass im Management von Moorökosystemen schon lange auf eine derartige Entwicklung gewartet wird und wir eine wesentliche Lücke beim Monitoring und Schutz von Hochmoorgebieten füllen. Satellitenfernerkundung ermöglicht die raum-zeitlich hochaufgelöste Erfassung von Veränderungen in Feuchte und Vegetation – die Schlüsselfaktoren bei der Beurteilung des Erfolges von Wiedervernässungsmaßnahmen, welche im Zuge der Hochmoorrenaturierung durchgeführt werden. Bis die Auswirkungen derartiger Maßnahmen deutlich werden, vergehen in der Regel jedoch mindestens 10 Jahre, weshalb ein Langzeitmonitoring zwingend erforderlich ist. Hinzukommt, dass oft unbekannt ist, was in der Vergangenheit in verschiedenen Bereichen des Gebietes an Maßnahmen durchgeführt wurde, da die Dokumentation dieser im Detailgrad stark variiert und die raum-zeitliche Einordnung oft fehlt. Die Web-Anwendung ermöglicht Ortskundigen Schlüsse zu Ereignissen in der Vergangenheit zu ziehen, insbesondere aber Entwicklungstrends nach einer Renaturierungsmaßnahme mit Trends vor dem Eingriff zu vergleichen und somit zu erfassen, ob der Eingriff die gewünschte Wirkung erzielt hat.
Ich konnte mit dem von mir präsentierten Beispiel Kolleginnen und Kollegen überzeugen, die schon lange an Moorökosystemen und deren Ökohydrologie forschen und einen wertvollen Kontakt aus dem Managment von Forschungs- und Naturschutzprojekten knüpfen, welcher die Anwendung am liebsten sofort nutzen wollte und sehr gespannt auf das Endergebnis ist. Durch die Diskussion unserer Ergebnisse und die Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven wurden Lücken unseres vorläufigen Ergebnisses deutlich, deren Tragweite mir nicht bewusst war. Diese Anregungen kann ich nun bei der noch fortlaufenden Entwicklung der Web-Anwendung berücksichtigen, was zu einer entscheidenden Verbesserung beitragen und letztendlich für die tatsächliche Nutzung der Anwendung ausschlaggebend sein kann.
Darüberhinaus bot mir die Konferenz die Möglichkeit Einsicht in neue methodische Ansätze, Techniken und Ideen im Bereich der Fernerkundung und Modellierung zu bekommen und außerdem schon bestehende wissenschaftliche Kontakte zu pflegen.
Ich möchte mich für die Unterstützung des Santander Mobilitätsfonds herzlich bedanken, welche mir die Teilnahme an dieser inspirierenden Konferenz ermöglicht hat.