Konferenzteilnahme „Social Mobilization as a Policymaking Lever“, Toronto, Kanada

Antragstellende: Laura Siebert
Fachbereich, Studienrichtung: FB 14, M.Sc. Humangeographie

Dank der Förderung durch den Santander-Mobilitätsfonds war es mir möglich, an der Konferenz des Forschungsnetzwerks „Social Mobilization as a Policymaking Lever“ (SMAPL) an der University of Toronto teilzunehmen. Die Konferenz fand vom 1. bis 5. Oktober 2024 unter dem Motto „Exploring International Pandemic Responses through a Social Science Lens: Decolonial Paradigms and Solidarity Networks“ statt.

Das transnationale Forschungsprojekt SMAPL, initiiert von Universitäten aus Brasilien, Deutschland, Kanada und Peru, untersucht aus sozialwissenschaftlicher Perspektive die unterschiedlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Ziel der Konferenz war es, die ersten Ergebnisse der nationalen Fallstudien zu präsentieren, durch Vorträge und Exkursionen neue Impulse zu gewinnen und Raum für interdisziplinäre Diskussionen zu schaffen.

Im Rahmen meiner Masterarbeit im Fach Humangeographie war ich bereits Teil des Projekts. In meiner Forschung untersuchte ich die Auswirkungen der Pandemie auf die Bochumer Hustadt – ein Stadtteil, der aufgrund sozialräumlicher Benachteiligungen besonders stark von der Pandemie betroffen war. Ein zentrales Ziel meiner Konferenzteilnahme war es, meine Forschungsergebnisse mit den anderen Projektteams zu teilen. In meinem Vortrag stellte ich heraus, dass nicht primär die staatlich verordneten Pandemiemaßnahmen, sondern eigenständig organisierte nachbarschaftliche Hilfsnetzwerke den entscheidenden Beitrag zum Schutz der Bewohner*innen des Viertels leisteten. Daraus leitete ich die Notwendigkeit ab, in Gesundheitskrisen wie Pandemien eng mit der lokalen Bevölkerung zusammenzuarbeiten und Maßnahmen partizipativ zu entwickeln.

Besonders bereichernd war die interdisziplinäre Ausrichtung der Konferenz, bei der Wissenschaftler*innen aus den Disziplinen Global Health, Humangeographie, Ethnologie, Politikwissenschaften, Philosophie und African Studies vertreten waren. Die vielfältigen Perspektiven – sowohl fachlich als auch regional – führten zu intensiven Diskussionen und eröffneten mir neue Blickwinkel auf viele Themen.

Den Abschluss der Konferenz bildete ein zweitägiger Workshop für junge Wissenschaftler*innen des SMAPL-Projekts. Dieser ermöglichte einen intensiveren, persönlichen Austausch und beinhaltete zudem eine Stadtführung und Besuche solidarischer Netzwerke, die während der Pandemie eine zentrale Rolle in Kanada spielten.

Insgesamt konnte ich durch die Konferenzteilnahme zahlreiche neue Impulse für meine Forschung gewinnen. Besonders wertvoll waren die Vernetzungsmöglichkeiten mit Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen und Ländern. Darüber hinaus war die Teilnahme eine persönliche Bereicherung, die mich inspiriert und motiviert hat.

Abschließend möchte ich mich herzlich bei SAFIR, insbesondere bei Linda Dieks, für die Unterstützung meiner Konferenzteilnahme bedanken sowie bei Prof. Dr. Iris Dzudzek für ihre wertvolle Hilfe bei der Bewerbung.

Die Geförderte Laura Siebert während ihres Vortrags in Toronto
© Kamilla Baes