Forschungsaufenthalt am Saitama Medical Center der Dokkyo Medical University, Japan
Antragstellende: Lisa Kleine
Fachbereich, Studienrichtung: FB 05, Experimentelle Medizin
Dank der Unterstützung des Santander Mobilitätsfonds hatte ich die Gelegenheit, ein zweiwöchiges Praktikum in Japan zu absolvieren. Durch die langjährige Kooperation der medizinischen Fakultät Münster mit der Dokkyo Medical School in Japan konnte ich den Kontakt zu einem deutschsprachigen Professor der Infektionsmedizin im Krankenhaus der Stadt Saitama knüpfen. Schon am ersten Tag wurde ich im gesamten Krankenhaus sowie im Forschungslabor herzlich willkommen geheißen – eine Erfahrung, die sowohl fachlich als auch kulturell bereichernd war.
Während meines Aufenthalts im mikrobiologischen Labor habe ich gelernt, wie Bakterienisolate von Patienten mittels POT-Methode (Polymerase Chain Reaction on Trans-Isolate) molekularbiologisch auf Antibiotikaresistenzen getestet wurden. Besonders spannend war es, Methoden der Labordiagnostik vor Ort praktisch durchzuführen und so Einblicke in die japanische Arbeitsweise zu gewinnen. Durch Übersetzungstools war es möglich Laborprotokolle zu lesen und bei praktischen Tätigkeiten mitzuarbeiten.
Neben den Labortätigkeiten durfte ich auch an verschiedenen ärztlichen Aufgaben teilnehmen, die sich mit Infektionskontrolle, Hygiene sowie reisemedizinischer Beratung befassten. Bei dem wöchentlichen ICT Meeting (Infection Control Training) wurde darauf wert gelegt, dass ich teilnehmen kann, sodass extra ein Echtzeitübersetzungsgerät zur Verfügung gestellt wurde.
Ein besonderes Highlight meiner Reise war der Besuch des Kongresses der japanischen Infektionsmedizin in Tokio, der an den letzten beiden Tagen meines Praktikums stattfand. Diese Fachkonferenz ermöglichte es mir, noch tiefer in das Gebiet der Infektionsmedizin einzutauchen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Meine Zeit in Japan war nicht nur eine fachliche Bereicherung, sondern auch eine menschlich prägende Erfahrung. Durch die Gastfreundschaft der Kolleg*innen hatte ich die Chance die japanische Kultur aus einer Perspektive kennenzulernen, die einem Touristen wohl verborgen bliebe.
Ich möchte mich aufrichtig beim Santander Mobilitätsfonds bedanken, der diese unvergessliche Erfahrung durch die finanzielle Unterstützung ermöglicht hat.
