Forschungsaufenthalt Harvard Medical School, Boston, USA

Antragstellende: Rieke Schleinhege
Fachbereich, Studienrichtung: FB 05, Experimentelle Medizin

Im Herbst 2024 habe ich einen Forschungsaufenthalt in den E. L. Steele Laboratories in Boston absolviert. Das Institut gehört zur Harvard Medical School und dem Massachusetts General Hospital und forscht schwerpunktmäßig an Krebserkrankungen und ihren Behandlungen. Der Forschungsaufenthalt in Boston war Teil meines Masters in Experimenteller Medizin, ein Zusatzstudium zum Humanmedizinstudium. Mein Projekt befasst sich vor allem mit Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse, welche häufig mit einer sehr schlechten Prognose einhergehen. Die Arbeitsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Mechanismen, die zur Krebsentstehung und Krebsentwicklung beitragen, besser zu verstehen und so mögliche Therapieoptionen abzuleiten. Während meiner Zeit in den Steele Laboratories konnte ich nicht nur meine Laborfertigkeiten erweitern, sondern auch das große universitäre Forschungsnetzwerk und die zahlreichen internationalen Forschungskooperationen miterleben. Eines der Highlights war es, an den Feierlichkeiten des Nobelpreisträgers Gary Ruvkun am Mass General Hospital teilnehmen zu dürfen. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, Vorlesungen und Kurse am MIT und der Harvard Medical School zu besuchen und an wissenschaftlichen Konferenzen teilzunehmen.

Abseits vom Labor konnte ich in das Leben in einer US-amerikanischen Großstadt eintauchen. Boston hat eine hohe Lebensqualität; es gibt zahlreiche Grünflächen in der Stadt, eine interessante Geschichte mit vielen Sehenswürdigkeiten sowie ein großes Angebot an Veranstaltungen. Besuche im Baseball-, Eishockey- und Footballstadium gehören dabei zum Pflichtprogramm. Besonders spannend war es, Tage wie Halloween, Thanksgiving oder die US-Wahl mitzuerleben.

Das beigefügte Foto zeigt die bekannte Harvard-Statue auf dem Harvard Campus. Der kuriose Hintergrund dazu: Die Statue wird auch als „Statue of Three Lies“ bezeichnet. Sie zeigt weder John Harvard (es gibt keine Abbildungen von John Harvard; Sherman Hoar saß Modell), noch war Harvard der Gründer der Universität (er hat die Universität jedoch mit einer großen Spende unterstützt), noch stimmt die eingravierte Jahreszahl der Gründung (die Universität wurde nicht 1638 gegründet, sondern 1636). Den Zeh der Statue zu berühren, soll den Studierenden Glück für ihre Prüfungen bringen.

Insgesamt war der Forschungsaufenthalt in Boston eine sehr wertvolle und lehrreiche Erfahrung, aus dem ich viel für die Zukunft mitnehmen werde. Abschließend möchte ich mich herzlich für die Förderung durch den Santander Mobilitätsfonds bedanken!