Forschungsaufenthalt an der Národní knihovna Česke Republiky (National Library of the Czech Republic), Prag, Tschechien

Antragstellender: Katharina Isaak
Fachbereich, Studienrichtung: FB 08, Promotion Geschichtswissenschaft

Im November/Dezember 2023 hatte ich dank der finanziellen Unterstützung durch den Santander Mobilitätsfonds der Universität Münster die Möglichkeit, vier Wochen an der Tschechischen Nationalbibliothek (NKČR) in Prag verbringen zu dürfen. Der Forschungsaufenthalt fand im Rahmen meines Dissertationsvorhabens zu russischsprachigen Exilperiodika in den Vereinigten Staaten während der 1920er und 30er Jahre statt.

Die Tschechische Nationalbibliothek beherbergt eine der umfangreichsten Sammlungen russischsprachiger Exilzeitungen und -magazine der postrevolutionären Zeit aus der gesamten Welt. Für meine Doktorarbeit habe ich den Forschungsaufenthalt in Prag genutzt, um mir einen Überblick zu den während meines Untersuchungszeitraums in den Vereinigten Staaten entstandenen Periodika zu verschaffen und das für mich relevante Quellenmaterial zu sichten und zu digitalisieren. Daneben konnte ich die direkte Arbeit mit den historischen Originalpublikationen dazu nutzen, thematische Schwerpunkte für meine Doktorarbeit festzulegen. So konnte ich feststellen, welche meiner in Vorbereitung auf den Archivaufenthalt ausgearbeiteten Thesen über für Exilant*innen und Migrant*innen relevante Themen, Debatten und Ereignisse sich bestätigen lassen, und hatte die Möglichkeit neue Thesen aufzustellen. Somit hat der Forschungsaufenthalt dazu beigetragen, dass ich innerhalb dieser vier Wochen einen enormen inhaltlichen Fortschritt in meinem Dissertationsvorhaben erreichen und Material zur weiteren Bearbeitung in Münster sammeln konnte.

Sehr dankbar bin ich für die Unterstützung der Archivmitarbeitenden, die meinen umfangreichen Bestandsbestellungen nachgekommen sind und mir bei Nachfragen immer zur Seite standen. Hilfreich war auch der Austausch mit anderen Wissenschaftler*innen, die sich ebenfalls für einen kürzeren oder längeren Forschungsaufenthalt an der NKČR befanden und zu ähnlichen Themengebieten forschen. Beispielsweise habe ich von einer israelischen Historikerin, die sich mit dem russischen Exil in der chinesischen Stadt Harbin auseinandersetzt, wertvolle Hinweise zu weiteren Archivbeständen in den USA erhalten. Die Arbeit in einem internationalen Kontext an der NKČR hat mir somit insgesamt neue Perspektiven für die weitere Arbeit an meinem Dissertationsprojekt eröffnet.

Schließlich möchte ich der Universität Münster und dem Santander Mobilitätsfond meinen Dank für die Unterstützung aussprechen, mit der dieser für meine Arbeit unverzichtbare Forschungsaufenthalt vollständig finanziert werden konnte.