Teilnahme am Forum on Philosophy, Engineering, and Technology (fPET 2024), Karlsruhe, Deutschland
Antragstellender: Eva Pöll
Fachbereich, Studienrichtung: FB 08, FB 04; Philosophie, Information Systems
Mit Hilfe des Santander Mobilitätsfonds hatte ich vom 17. – 19.09.24 die Möglichkeit, das Forum on Philosophy, Engineering, and Technology (fPET 2024) zu besuchen. Dort konnte ich meinen eigenen Vortrag einbringen zum Vertrauensbegriff im Kontext von Blockchain-Anwendungen. Unter dem Titel „Engineering the Trust Machine“ habe ich herausgearbeitet, warum es wichtig ist, den Begriff „Vertrauen“ aufmerksam und angebracht zu verwenden, wenn wir von Technologie sprechen. Oft gibt es die Tendenz „Vertrauen“ als Kauf- oder Adaptionskriterium für Technologie einzusetzen – und dabei mit Eigenschaften zu argumentieren, die Vertrauen im konkreten, philosophischen Begriffsverständnis verhindern würden. Diese Tendenz scheint noch ausgeprägter in Bezug auf Blockchain-Anwendungen, die wiederholt als die Technologie angepriesen werden, die das nötige Vertrauen absolut absichern würden. Vertrauen und Sicherheit stehen jedoch konträr zueinander. Deshalb habe ich in meinem Vortrag dafür argumentiert, dass es eine schärfere Begriffsdefinition braucht, als sie bislang gemeinhin verwendet wird (gerade im Rahmen der technisch-orientierten Literatur). Um ein gutes Konzept für den Vertrauensbegriff im Rahmen von Blockchain-Anwendungen zu finden, habe ich fünf Kriterien vorgeschlagen und daran drei gängige Konzeptionen gemessen. Ich habe mich gefreut im Anschluss mit dem internationalen Publikum darüber zu diskutieren, ob das zugrunde gelegte Konzept von Vertrauen und die Kriterien angemessen sind, ob es überhaupt möglich ist, Vertrauen in Technik aufzubauen und auf welcher Ebene man darüber reden kann, ob im Generellen, oder nur in konkreten Anwendungsfällen.
Auch die meisten anderen Vorträge bildeten den Schnittpunkt zwischen technischen Themen und Philosophie ab. In meinem Studium fehlte mir bislang genau diese Überschneidung meiner Interessengebiete und ich fand die weiteren Vorträge und insbesondere auch den angeregten Austausch mit anderen Forschenden sehr bereichernd.
Ich bin SAFIR sowie dem Santander Mobilitätsfonds sehr dankbar mir die Möglichkeit eröffnet zu haben, die Konferenz besuchen zu können und mich intensiv über aktuelle Themen austauschen zu können. Es war das schönste Konferenz-Erlebnis, das ich bislang hatte.