In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Untersuchungen zu Attentaten und anderen Formen politischer Gewalt in der Moderne entstanden. Die Frühneuzeitforschung hat sich bei diesem Thema allerdings noch zurückgehalten. Auch die Kriminalitätsgeschichte hat das Feld der politischen Delinquenz vor 1800 bislang kaum in den Blick genommen. Die von André Krischer und Tilman Haug organisierte Tagung, die vom 03. bis 05.12.2015 stattfindet, dient daher dem Zweck, bisherige Erkenntnisse zu bündeln, neue Erkenntnisse vorzustellen und weitere Forschungsperspektiven aufzuzeigen. Die Vorträge stellen nicht nur bislang kaum bekannte Fälle vor, sondern untersuchen diese mit Blick auf unterschiedliche Resonanzen: in der Strafrechtspraxis, in politischen und sicherheitspraktischen Diskursen oder in medialen Repräsentationen. Nicht zuletzt wird dabei auch gefragt, inwiefern infolge von Verschwörungen Sicherheit zu einem Gegenstand politischen Entscheidens geworden war. Zur Debatte stehen die Konturen von Attentaten und Verschwörungen in der europäischen Frühneuzeit, verbunden mit der Frage, ob oder welche Unterschiede und Kontinuitäten zum Spätmittelalter und zum 19. Jahrhundert zu identifizieren sind.
Der aus der Tagung hervorgehende Band wird 2017 in der renommierten Reihe "Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven" erscheinen.
Nähere Informationen zum Workshop und zum Tagungsprogramm entnehmen Sie bitte dem Flyer.
Tagungsbericht auf H-Soz-Kult