(A15) Pluralismusfähigkeit der Religionen / Interreligiöse Theologie
Zur Pluralismusfähigkeit des Christentums wurden während der ersten Clusterphase mehrere Aufsätze und Buchkapitel publiziert, die in kondensierter Form Ergebnisse früherer Studien zusammenfassen oder diese im Hinblick auf bestimmte Teilprobleme wie die Frage der theologischen Hermeneutik, des Dialogverständnisses und des Relativismus fortführen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Arbeiten zur Pluralismusfähigkeit des Buddhismus. Nach der grundsätzlichen Behandlung der Thematik in dem vom Projektleiter herausgegebenen Sammelband Buddhist Attitudes to Other Religions (2008) und einigen Teilstudien wurde diese Thematik umfassend und in bisher einmaliger Form in einer vierbändigen Textanthologie Buddhism and Religious Diversity von insgesamt 1512 Seiten vorgelegt. Darin sind die Beziehungen des Buddhismus zu den anderen asiatischen Religionen (Bd. 1), zum Christentum (Bd. 2), zu Islam und Judentum (Bd. 3) sowie der innerbuddhistische Pluralitätsdiskurs dokumentiert und mit detaillierten Einleitungen versehen. Das Werk ist 2012 bei Routledge in der Reihe “Critical Concepts in Religious Studies” erschienen.
In der Literatur bisher nicht oder nur ansatzweise greifbar ist eine umfassende Darstellung des Pluralismusdiskurses in den chinesischen Religionen. Hierzu wurde im Oktober 2011 in Münster (in Kooperation mit der University of Edinburgh, Prof. Dr. J. Gentz) ein internationales Expertensymposium durchgeführt. Die Beiträge des Symposiums werden zurzeit editorisch bearbeitet und erscheinen 2013 bei Palgrave Macmillan unter dem Titel Religious Diversity in Chinese Thought.
Eine Reihe von weiteren Publikationen diskutiert die politische Dimension des religiösen Pluralismus sowohl in grundsätzlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf Teilprobleme wie Überwindung der Wurzeln religiöser Gewalt, die Frage der Menschenrechte und das Verständnis religiöser und politische Autorität.
Eine zusammenfassende Monographie zu religionspluralistischen Ansätzen in Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus befindet sich in Arbeit und soll bis Ende 2013 fertiggestellt sein.
Zu den Möglichkeiten und Problemen einer Interreligiösen Theologie wurde neben verschiedenen programmatischen Aufsätzen die Monographie Transformation by Integration. How Inter-Faith Encounter Changes Christianity (London: SCM 2009) publiziert. In der zweiten Phase des Clusters rückt diese Thematik in das Zentrum der Forschung.