„Amerika, du hast es besser!"
Deutschland sollte nach Einschätzung des renommierten Religionsphilosophen Prof. Dr. Hermann Lübbe gegenüber Religionen wie dem Islam, die durch Zuwanderung neu ins Land kommen, nicht als „Religionsaufklärer“ auftreten. „Im deutschen religionspolitischen Ordnungsmodell des Konsenses herrscht die Auffassung, Muslime sollten aus den Hinterhofmoscheen herausgeführt und an staatliche Aufklärungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten gebracht werden. Erst dann, so denkt man, werden sie zu Bürgern unseres Landes“, sagte der Philosoph von der Universität Zürich am Dienstagabend am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ in Münster in der Ringvorlesung „Religionspolitik heute“. Während ein Land wie die USA eine starke Koexistenz von durchaus unvereinbaren Religionen und Konfessionen ermögliche und erlaube, suche Deutschland vergeblich ein „Maximum an Konsens“ zwischen den Religionen.
Vortrag von Religionsphilosoph Prof. Dr. Hermann Lübbe „‚Amerika, du hast es besser!‘– Religionspolitische Aufklärung im Vergleich“
Die öffentliche Reihe befasste sich mit aktuellen Fragen der Religionspolitik. Ziel der Vorträge und Podien war es, Grundsatzfragen sowie aktuelle Konflikte und Lösungen zu erörtern, auch im internationalen Vergleich. Die Reihe brachte Wissenschaft, Politik, Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften durch Vorträge und Podiumsdiskussionen ins Gespräch. Veranstalter der öffentlichen Vortragsreihe waren der Exzellenzcluster und das Centrum für Religion und Moderne (CRM) der Universität Münster.
Mehr Informationen zum Vortrag vom 7. Juni 2016 finden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Journalisten können sich bei Interesse an sendefähigen O-Tönen an das Zentrum für Wissenschaftskommunikation unter der Telefonnummer +49 251/83-23376 oder per E-Mail an religionundpolitik@uni-muenster.de wenden.