„Unser Religionsrecht ist veraltet“
Der Grünen-Politiker Volker Beck hat sich für grundlegende Veränderungen in der Religionspolitik ausgesprochen. „Wir brauchen eine Modernisierung des Religionsverfassungsrechts und eine neue Verständigung über dessen Begründung“, sagte der religionspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag in Münster. Dabei gehe es vor allem um eine neue Interpretation der Verfassung, nicht unbedingt um eine Korrektur des Rechtstextes. Fast 40 Prozent der Menschen in Deutschland seien konfessionslos. Sie forderten immer lauter Mitbestimmung und Gleichstellung. „Aus ihrer Perspektive werden Religionsgemeinschaften rechtlich privilegiert und Nichtgläubige diskriminiert“, unterstrich Beck. Er warnte zugleich vor einem zu scharfen Tonfall in Diskussionen über Religion und Weltanschauung. „Die Heftigkeit mancher Auseinandersetzungen und schrille Zwischentöne zeigen, dass die Debatten auch Identitätsfragen berühren.“
Vortrag „Kirche, Synagoge und Moschee im Dorf lassen. Für eine Religionspolitik des Respekts und der Freiheit“
Der Vortrag fand auf Einladung von Sozialethikerin Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins vom Exzellenzcluster und Kirchenrechtler Prof. Dr. Thomas Schüller von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster statt. Die einführenden Worte sprach Prof. Heimbach-Steins. Beck sprach als erster religionspolitischer Sprecher einer Bundestagsfraktion am Exzellenzcluster. Mehr Informationen zu Volker Becks Vortrag vom 18. Juni 2014 finden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Ein Film-Mitschnitt findet sich im Video-Portal des Forschungsverbunds.