„Vielfalt ostasiatischer und europäischer Wahrsagung“
Ausstellung „Zeichen der Zukunft“ – mit Beteiligung des Exzellenzclusters
Die Ausstellung Zeichen der Zukunft. Wahrsagen in Ostasien und Europa, an der der Exzellenzcluster "Religion und Politik" der WWU beteiligt ist, hat coronabedingt zunächst digital begonnen. Die Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg (GNM) versammelt 130 Objekte aus der ganzen Welt und nimmt vielfältige Formen, Instrumente und Protagonisten ostasiatischer und europäischer Wahrsagung in den Blick: Sie reichen vom „inspirierten Sehen“ über die Deutung von Sternkonstellationen und Himmelszeichen bis hin zu komplexen Los- und Rechenverfahren. Zudem gibt die Digital Story "Zeichen der Zukunft" des Museums erste Einblicke in die Vielfalt der Ausstellung.
Wahrsagerische Praktiken versprachen mit Hilfe höherer Mächte Einblicke in kommende Ereignisse zu verschaffen und sorgten damit für ein Orientierung im Jetzt – für politische Entscheidungen, medizinische Behandlungen oder zentralen Lebensfragen, wie die Ausstellungsmacher mitteilen. Die Ausstellung stellt dabei ostasiatische und europäische Wahrsagung in ausgewählten Objektpaaren gegenüber, darunter handschriftliche Horoskope, Handbücher der Physiognomik und Handlesekunst oder Instrumente des Geisterschreibens. Dabei wird neben Parallelen und Unterschieden zwischen Ost und West auch der globale Transfer von Kulturtechniken des Wahrsagens beleuchtet.
Die Ausstellung sollte ursprünglich ab dem 3. Dezember im GNM zu sehen sein. In die Schau sind Ergebnisse des von Professorin Ludwig geleiteten DFG-Projekts Überlieferungsweisen - Betrachtungsweisen - Gebrauchsweisen: Bedeutungszuweisungen an Artefakte der Hellseherei in Europa vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert eingeflossen. Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ unterstützt die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit des GNM mit dem Historischen Seminar der WWU, dem International Consortium for Research in the Humanities „Fate, Freedom and Prognostication" der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entstanden ist und in Kooperation mit dem National Museum of Taiwan History stattfindet. (maz/vvm)