Film über Forschungen zu „Religionspolitik“ und „Religion und Gewalt“
Initiative „Open-Air-Hörsaal“ vermittelt wissenschaftliche Erkenntnisse des Exzellenzclusters
Zu den langjährigen Forschungsschwerpunkten des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ zählen die Themen „Religionspolitik“ und „Religion und Gewalt“. An den interdisziplinären Studien quer durch die Epochen und Kulturen beteiligen sich Forschende vieler Fächer der Geistes- und Sozialwissenschaften. Über die Grundlagenforschung hinaus vermitteln sie ihre Ergebnisse regelmäßig einer breiteren Öffentlichkeit. Ein Beispiel ist die hier filmisch präsentierte Initiative „Open-Air-Hörsaal des Exzellenzclusters Religion und Politik“ im Rahmen des 101. Deutschen Katholikentags im Mai 2018 in Münster. Mitglieder des Exzellenzclusters diskutierten dabei mit Vertretern aus Politik, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sowie mit Bürgerinnen und Bürgern über religionspolitische Fragen und das Verhältnis der Weltreligionen zur Gewalt. Der gleichnamige Film vermittelt in einer Collage aus Statements und Bildern einen Eindruck von der Themen- und Perspektiven-Vielfalt der Debatten.
Zentrales Thema der Initiative war, wie der Film zeigt, das friedliche Zusammenleben verschiedener religiöser und weltanschaulicher Gruppen in einer Gesellschaft. Unter dem Titel „Reformbedarf in der Religionspolitik?“ ging es etwa um den gesellschaftlichen Umgang mit öffentlichen, religiösen Symbolen wie Kreuz und Kopftuch, um Antisemitismus und Gewalt gegen Moscheen und Synagogen, um die Frage nach dem Körperschaftsstatus in Deutschland sowie die Interessen konfessionsloser Menschen. Unter dem Titel „Religionen, Frieden und Gewalt in Geschichte und Gegenwart“ kamen viele religions- und epochenübergreifende Erkenntnisse zum Verhältnis der Weltreligionen zur Gewalt zur Sprache: über Gewalt in der Bibel und im Koran, über Islam und Krieg, über die Dämonisierung Andersgläubiger im Buddhismus, über Hass in literarischen Texten, etwa bei Shakespeare, sowie über die Haltung der katholischen Kirche zu den Militärdiktaturen in Argentinien und Chile. Auf einer großen LED-Videowall veranschaulichten die Forschenden ihre Darlegungen mit vielfältigen Text- und Bildquellen aus der Forschung und diskutierten sie mit den rund 2.000 Interessierten, die sich im Laufe des Tages am Transferformat „Open-Air-Hörsaal“ beteiligten. (sca/vvm)