„Dialog mit der Gesellschaft suchen“
Prorektor und Philosoph Quante über Wissenschaftskommunikation an der WWU
Der neue WWU-Prorektor für Internationales und Transfer, Philosoph Prof. Dr. Michael Quante vom Exzellenzcluster, hat sich für einen intensiven Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ausgesprochen. „Wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten diesen Austausch suchen und bereit sein, Fragen aus der Gesellschaft zu beantworten“, sagte er im Podiumsgespräch beim WWU-Neujahrsempfang, das in einem Online-Video zu sehen ist. „Die Komplexität der Gesellschaft, ihr Technisierungs- und Differenzierungsgrad nehmen zu“, so der Prorektor. Viele Zukunftsfragen ließen sich nur noch interdisziplinär beantworten. „Wir sollten hier zivilgesellschaftlich Verantwortung übernehmen. Die Wissenschaft darf kein abgekoppelter Satellit sein, sondern muss der Gesellschaft zur Verfügung stehen.“
Philosoph Quante unterstrich, im Transfer gelte es, wissenschaftliche Themen verständlich aufzubereiten, ohne ihre Komplexität zu unterschlagen. „Damit dies gelingt, brauchen wir die Wissenschaftskommunikation. Sie wird – über die beiden Exzellenzcluster an der WWU hinaus – ein Schwerpunkt der gesamten Universität werden.“
Systematische Forschungsvermittlung
Das Online-Video zeigt neben dem Podium auch Praxisbeispiele für den Transfer an der Universität Münster. Biologe Prof. Dr. Dirk Prüfer stellt vor, wie sich aus der Grundlagenforschung zum Löwenzahn Kautschukgewinnung für Autoreifen entwickeln ließ. Die Leiterin der Wissenschaftskommunikation am Exzellenzcluster „Religion und Politik“, Viola van Melis, stellt die Arbeit dieses Pilotprojekts für die Geistes- und Sozialwissenschaften vor, die im Vergleich zu den Naturwissenschaften als Nachzügler in einer regelmäßigen und systematischen Forschungsvermittlung gelten. (maz/vvm)