Religionsvielfalt beim Q.UNI Camp
Jugendliche erkunden Einstellung zu Religionen an einer Computerstation des Exzellenzclusters
Kinder und Jugendliche können ab sofort ihre Haltung zu Menschen mit anderen Religionen an einer interaktiven Computerstation des Exzellenzclusters auf dem Wissenschaftscampus „Q.UNI Camp“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) erkunden. An einem Touchscreen beantworten sie ausgewählte Fragen zur ihrer Einstellung zu Andersgläubigen – Ausprobieren und ein eigenes Forschungserlebnis stehen bei dem bereits zum dritten Mal stattfindenden Sommercamp der WWU im Mittelpunkt. Auf mehr als 500 Quadratmetern laden rund 30 Exponate Kinder von vier bis 14 Jahren zum Erkunden ein und ermöglichen damit, Forschung aus einer neuen und spannenden Perspektive kennenzulernen.
Die Umfrage des Exponats „Wie denken wir über Menschen anderer Religionen?“ geht auf eine Emnid-Erhebung zurück, die der Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack vom Exzellenzcluster und sein Team in fünf Ländern durchgeführt hat. Entsprechend können die Jugendlichen im Rahmen der Befragung ihre Haltung zu Andersgläubigen mit der anderer Europäer direkt vergleichen. Zusätzlich enthält das Exponat einen zweiten Bildschirm, der über weitere Ergebnisse der Umfrage und die Entwicklung der religiösen Vielfalt seit 1945 informiert. Den interaktiven Teil des Ausstellungsstücks erarbeitete das Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters mit der Religionssoziologie und der Geoinformatik der Universität Münster.
„Ein besonderer Blick gilt in der Kurzumfrage dem Islam“, so Prof. Pollack. Der Islam sei zur mitgliederstärksten nichtchristlichen Religion in Deutschland geworden und werde kontrovers diskutiert. „Die Erhebung ergab, dass die Deutschen religiöser Vielfalt zwiespältig gegenüberstehen.“ Eine große Mehrheit von 80 Prozent sei zwar generell überzeugt, dass andere Religionen zu respektieren seien. Doch nur etwa ein Drittel hätte positive Haltungen zu Muslimen gezeigt.
Das "Q.UNI Camp" steht unter der Schirmherrschaft von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe. Kita-Gruppen, Schulklassen oder Kindern mit ihren Eltern haben noch bis zum 31. Juli die Möglichkeit, auf wissenschaftliche Entdeckungsreise zu gehen. (exc/maz)