„Die Langsamkeit des Erkennens“
Soziologe Detlef Pollack im ZEIT Magazin WISSEN über erkenntnistheoretische Fragen
Über erkenntnistheoretische Fragestellungen spricht der Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack in einem Interview des ZEIT Magazins WISSEN aus der Reihe „Im Theater der Erkenntnis“. Er erörtert darin etwa, ob sozialwissenschaftliche Erkenntnisse das Resultat subjektiver oder auch kultureller und politischer Einstellungen sind oder wie stark auch der Erkenntnisgegenstand die wissenschaftliche Analyse beeinflusst. Nach den Voraussetzungen dafür gefragt, das Nicht-Gewusste zu verkleinern, antwortet der Soziologe: „Der leidenschaftliche Wille zur Erkenntnis – das ist das eine; die andere Voraussetzung besteht in der unbedingten Sorgfalt beim wissenschaftlichen Arbeiten, in der Langsamkeit des Erkennens, im Insistieren auf den kleinen Unterschieden, in der Sensibilität gegenüber unbedeutend erscheinenden Wahrnehmungen, manchmal auch in der Achtsamkeit gegenüber schwachen Imaginationen.“
Zu der Frage, zu welchem Thema das Fach Religionssoziologie in jüngster Zeit die meisten neuen Erkenntnisse gebracht habe, sagt er: In seinem Fachgebiet, der Religionssoziologie, sei es die Frage danach, „welche Auswirkungen die Vervielfältigung des religiösen Feldes auf die Vitalität von Religion ausübt. Erhöht sich durch die wachsende Pluralität religiöser Gemeinschaften deren Ausstrahlungskraft oder gedeihen religiösen Gemeinschaften besser in einem kulturell-religiös relativ homogenen Umfeld?“ Das vollständige Interview lässt sich hier nachlesen.
In der Reihe „Im Theater der Erkenntnis“ von ZEIT Wissen sprechen zahlreiche Wissenschaftler über das Nichtwissen. (maz/vvm)