Neues Programm „Dialogperspektiven“
Religionswissenschaftler Schmidt-Leukel an interreligiösem Programm der Begabtenwerke beteiligt
Der Religionswissenschaftler und Theologe Prof. Dr. Schmidt-Leukel vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster beteiligt sich an einem neuen Programm „Dialogperspektiven: Religionen und Weltanschauungen im Gespräch“ für Stipendiaten der 13 vom Bund geförderten Begabtenförderungswerke. Ausrichter ist das jüdische Begabtenförderungswerk Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, das damit begabte Studierende mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenbringt. In mehrtägigen Seminaren setzen sie sich mit konkreten Fragestellungen interreligiöser und weltanschaulicher Themen auseinander.
Zu Beginn der Auftakttagung hielt Prof. Schmidt-Leukel ein Grundsatzreferat zum Thema „Vielfältige Gottesbilder – eine letzte Wirklichkeit?“. Die Vielfalt der Religionen werde nicht wieder verschwinden, sondern in jedem Land weiter zunehmen, sagte der Religionswissenschaftler im Vorfeld des Vortrags. Für jede einzelne Religion werde daher die Auseinandersetzung mit anderen Religionen – auf der inhaltlichen wie der praktischen Ebene – immer stärker zu einer der wichtigsten theologischen beziehungsweise religiösen Herausforderungen werden. Prof. Schmidt-Leukel: „Der Dialog ist unausweichlich. Er ist die Zukunftsaufgabe aller Religionen.“
Der Forscher ist seit 2009 Direktor des Seminars für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster und Mitglied des Exzellenzclusters. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die interreligiöse Theologie und interreligiösen Beziehungen, der Christlich-buddhistische Dialog und die Pluralismusfähigkeit der Religionen.
Mit dem Programm „Dialogperspektiven“ soll es künftigen Verantwortungsträgern ermöglicht werden, gemeinsam das Verhältnis von Religion und Weltanschauung zur individuellen Lebensgestaltung, aber auch zu verschiedenen gesellschaftlichen Phänomenen, zu untersuchen, wie der Geschäftsführer des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, Johannes CS Frank erläutert. Die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Seminars, das am 1. Oktober beginnt, kommen aus ganz Europa zusammen. Das Spektrum ihrer religiösen Identitäten reicht von evangelisch und katholisch über jüdisch und muslimisch bis hin zu griechisch-orthodox, hinduistisch sowie konfessionslos. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit werden im Rahmen von Konferenzen einmal jährlich öffentlich vorgestellt.
Zum Kreis der Begabtenförderungswerke, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt, gehören neben dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk auch das Evangelische Studienwerk Villigst, das katholische Cusanuswerk, und die muslimische Avicenna-Stiftung. Konfessionell unabhängig sind neben parteinahen Stiftungen die Studienstiftung des deutschen Volkes sowie die Stiftung der Deutschen Wirtschaft. (Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk/ska/vvm)