Staat und Kirche in Argentinien
Workshop über Forschungen des argentinischen Kirchenhistorikers Di Stefano
Die Konstruktion von Staat und Kirche in Argentinien im 19. Jahrhundert steht im Mittelpunkt eines Workshops am Exzellenzcluster. „Anhand neuester Forschungsergebnisse des argentinischen Kirchenhistorikers Dr. Roberto Di Stefano sollen einige gängige Hypothesen zum Verhältnis von Staat und Kirche kritisch beleuchtet werden,“ erläutern die Lateinamerika-Historikerinnen Prof. Dr. Silke Hensel und Barbara Rupflin und Historiker Prof. Dr. Olaf Blaschke vom Forschungsverbund. Beispielsweise gehe es um die Annahme, dass Katholizismus und Liberalismus unvereinbar seien. Zu dem Workshop „Die Konstruktion von Staat und Kirche im 19. Jahrhundert – Das Beispiel Argentinien“ werden Historiker aus Argentinien und Deutschland erwartet. Er findet am 4. Dezember 2015 von 16:00 bis 18:00 Uhr in der Johannisstraße 4 in Raum JO 102 statt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Exzellenzcluster-Projekte C2-26 Der Ultramontanismus als transnationales und transatlantisches Phänomen 1819–1918 und D2-5 Die Katholische Kirche zwischen Reform und Diktatur: Argentinien und Chile in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
„Ausgehend vom argentinischen Beispiel werden die herkömmlichen Deutungen des Verhältnisses von Staat und Kirche in Frage gestellt und neue Interpretationsansätze präsentiert, um die komplexen und vielfältigen Beziehungen zwischen Katholizismus und Liberalismus besser erfassen zu können“, so die Organisatoren. Grundlage für die gemeinsame Debatte bildet ein kürzlich von Kirchenhistoriker Di Stefano publizierter Text über das argentinische Verhältnis von Staat und Kirche . Der Workshop findet in spanischer Sprache statt. (ska)