Konversion zur hohen Minne
Mediävist Jan-Dirk Müller über Lebenswenden in der Minnedichtung
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus am Domplatz 20-22
Über das Verhältnis von religiöser Praxis und höfischer Minnedichtung im Hochmittelalter spricht der Münchener Mediävist Prof. Dr. Jan-Dirk Müller am Dienstag, 10. November, in der öffentlichen Ringvorlesung „Konversionen. Glaubens- und Lebenswenden“ des Exzellenzclusters. Der Vortrag stellt Geschichten von Konversionen und Minnebiographien vor und setzt sie in Zusammenhang mit Untersuchungen zur Christlichkeit der höfisch-ritterlichen Kultur des Hochmittelalters. Der Vortrag „Konversion zur hohen Minne“ ist ab 18.15 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 zu hören.
Prof. Müller ist Mediävist an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sein Fachgebiet ist die Sprache und Literatur des Mittelalters sowie der Frühen Neuzeit. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen außerdem die mittelhochdeutsche und frühneuzeitliche Literatur sowie Medien und Medialität im Mittelalter. Er ist Herausgeber des Reallexikons der Deutschen Literaturwissenschaft.
Die Ringvorlesung des Exzellenzclusters im Wintersemester 2015/16 untersucht religiöse, aber auch politische und weltanschauliche Konversionen von der Spätantike bis heute. In der öffentlichen Ringvorlesung kommen Vertreter verschiedener Disziplinen zu Wort: der Geschichts- und der Rechtswissenschaft, der Ethnologie, Theologie, Arabistik, Germanistik, Indonesischen Philologie, der Judaistik und der Mittellateinischen Philologie. Die Themen der 14 Vorträge reichen von Bekehrungen im alten Rom über Konversionsträume im Mittelalter und frühneuzeitliche Reformatoren bis zur Taufe europäischer Juden im 19. Jahrhundert. Auch Konversionen innerhalb des Islams in Indonesien, die Konversion zum evangelikalen Christentum des US-Musikers Bob Dylan und der Wandel von Geisterheilungen zur Psychiatrie im heutigen Indien werden unter die Lupe genommen. (mit/ska)