Gastvortrag über kolonialen Skandal in Togo

Historikerin Prof. Dr. Rebekka Habermas zu Gast am Exzellenzcluster

News-gastwissenschaftlerin-rebekka-habermas

Prof. Dr. Rebekka Habermas

Über einen kolonialen Skandal in der ehemaligen deutschen Kolonie Togo zu Beginn des 20. Jahrhunderts spricht Historikerin Prof. Dr. Rebekka Habermas von der Georg-August-Universität Göttingen Anfang Juli am Exzellenzcluster. Die Wissenschaftlerin, die zurzeit als Richard von Weizsäcker Fellow am St. Antony's College in Oxford forscht, geht dabei insbesondere auf die transkulturellen Verflechtungen des Skandals und die Reaktionen der deutschen Öffentlichkeit ein. Sie ist Gast der Arbeitsplattform „Transkulturelle Verflechtungen“, die sich mit Kontaktzonen, Hybridformen, Synkretismen und Grenzüberschreitungen zwischen den Religionen befasst. Eingeladen haben sie die Koordinatorin der Arbeitsplattform, Ethnologin Prof. Dr. Helene Basu, und die Historikerinnen Prof. Dr. Silke Hensel und Dr. Felicity Jensz.

Prof. Habermas forscht schwerpunktmäßig zur Kolonial-, Rechts-, Religions- und Geschlechtergeschichte. Zu ihren wichtigsten Publikationen gehören die Monographien „Diebe vor Gericht. Die Entstehung der modernen Rechtsordnung im 19. Jahrhundert“ (2008) und „Wallfahrt und Aufruhr. Zur Geschichte der Wallfahrt in der frühen Neuzeit“ (1991). Ihr Vortrag am Exzellenzcluster ist am Dienstag, 8. Juli, von 11.15 bis 12.45 Uhr im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters, Raum JO101, Johannisstraße 4, zu hören.

Prof. Habermas bleibt vom 7. bis 11. Juli am Exzellenzcluster. Sie nimmt auch an der öffentlichen Tagung „The Changing Face of Missionary Education“ („Missionsschulen im Wandel“) teil, die Dr. Felicity Jensz am 10. bis 11. Juli im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters, Raum JO101, Johannisstraße 4, organisiert. Die Tagung befasst sich mit der Arbeit von indigenen und anderen außereuropäischen Lehrern an Schulen in den Kolonien des 19. und 20. Jahrhunderts. An diesen von europäischen Missionaren geleiteten Schulen entstand ein reger Austausch von Wissen und Kultur. Die Teilnehmer der Tagung untersuchen etwa, aus welchen ideologischen Gründen Nicht-Europäer als Lehrkräfte beschäftigt wurden und wie sich dies in Vorstellungen von moralischem und sozialem Fortschritt in den Kolonien und den Heimatländern widerspiegelte. (han)