Vom Lokalkult zur Reichsreligion
Neues Buch über die Verehrung des antiken Gottes Iuppiter Dolichenus
Aktuelle Forschungsergebnisse über den Iuppiter Dolichenus-Kult präsentiert ein neuer Band aus dem Mohr Siebeck Verlag. Die Autoren gehen in elf Beiträgen der Frage nach, wie sich die Verehrung des antiken Wettergottes Iuppiter Dolichenus im zweiten Jahrhundert nach Christus binnen kürzester Zeit vom Lokalkult der syrischen Kleinstadt Doliche zu einer Reichsreligion innerhalb der römischen Welt entwickeln konnte. „Das Buch leistet sowohl einen wichtigen Beitrag zur Verortung des Kultes im Gefüge römischer Religion der Kaiserzeit als auch innerhalb der aktuellen Debatte um die Rolle der sogenannten orientalischen Kulte im Römischen Reich“, so die Herausgeber, die Altertumswissenschaftler Prof. Dr. Engelbert Winter und Dr. Michael Blömer vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“.
Die Autoren dieses Sammelbandes – Althistoriker und Archäologen aus Deutschland, England, Italien, Österreich und den USA – beleuchten verschiedene Aspekte des Iuppiter Dolichenus-Kultes wie die Wege seiner Verbreitung, seinen Status im römischen Heer, die Rolle von Frauen im Kult sowie die Bedeutung der Stadt Doliche für den Kult im Westen. Weitere Themen des Bandes sind die Auswertung der bekannten Dolichenus-Heiligtümer, die Darstellung von Funden aus der Donauregion und das neu entdeckte Dolichenus-Heiligtum im englischen Vindolanda.