Ketzer und Terroristen

Neues Buch über Feindbilder in religiösen und politischen Konflikten

Buchcover: Von Ketzern und Terroristen

Buchcover „Von Ketzern und Terroristen“

In religiösen und politischen Konflikten verdichten sich Experten zufolge stereotype Vorstellungen von „den Anderen“ regelmäßig zu Feindbildern. Die Bilder definieren Gruppengrenzen und können zur Rechtfertigung von Gewalt führen, wie aus einem neuen Sammelband „Von Ketzern und Terroristen“ aus dem Exzellenzcluster hervorgeht. „Solche Feindbilder reichen von antiken Auseinandersetzungen zwischen ‚rechtgläubigen‘ und ‚häretischen‘ Glaubensgemeinschaften über die Ketzerverfolgungen des Mittelalters bis zur gegenwärtigen Diskussion über die Existenz eines ‚Feindbildes Islam‘ in westlichen Gesellschaften.“ Das schreiben die Herausgeber, die Theologen Prof. Dr. Alfons Fürst und Dr. Harutyun Harutyunyan vom Exzellenzcluster sowie die Soziologin Eva-Maria Schrage und die Politikwissenschaftlerin Verena Voigt von der Graduiertenschule des Forschungsverbunds.

Die Autoren des Sammelbandes untersuchen historisch und sozialwissenschaftlich, wie Feindbilder auch über konkrete Konflikte hinaus bestehen und dauerhaft identitätsstiftende Wirkung für gesellschaftliche Gruppen oder Nationen entwickeln können. Sie ergründen die Dynamik und der Prozesshaftigkeit, die solchen Konstruktionen zugrunde liegen. Das neue Buch entstand im Rahmen der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Bildung, Entwicklung und Rezeption von Feindbildern“ am Exzellenzcluster. Prof. Fürst leitet am Cluster das Projekt D4 „Bilder von den Anderen. Analysen zur Rhetorik der Gewalt in der Spätantike“, an dem Dr. Harutyunyan beteiligt ist. (han)


Hinweis: Alfons Fürst, Harutyun Harutyunyan, Eva-Maria Schrage und Verena Voigt (Hgg.): Von Ketzern und Terroristen: Interdisziplinäre Studien zur Konstruktion und Rezeption von Feindbildern, Münster: Aschendorff Verlag, 2012. ISBN: 978-3402128718, 239 Seiten, 29,80 Euro.