WDR informiert über neue archäologische Funde
Forscher des Exzellenzclusters berichten im Fernsehen über Grabungen in der Türkei
Das WDR-Fernsehen hat über die neuesten archäologischen Funde von Forschern des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ berichtet. „Bei Ausgrabungen im Tempel des römischen Gottes Iuppiter aus dem ersten Jahrhundert nach Christus nahe der antiken Stadt Doliche haben wir Objekte gefunden, die darauf hinweisen, dass die Kultstätte sehr viel älter ist als bisher angenommen,“ sagte Prof. Dr. Engelbert Winter in der WDR-Sendung „Lokalzeit“ vom 18. November zum Ende der Grabungssaison. Jetzt müsse die Geschichte des Ortes neu geschrieben werden.
Im Römischen Reich war der Kult um den Soldatengott Iuppiter Dolichenus weit verbreitet. Seinen Ursprung hatte er im antiken Kleinasien, der heutigen Türkei. „Mit den Grabungen vor Ort haben wir nun das Glück, den Ausgangspunkt dieses Kultes erforschen zu können“, erläuterte Grabungsleiter Prof. Winter im Interview. Auch weitere Magazine wie G/GESCHICHTE und Archäologie Online berichteten über die Ergebnisse der Ausgrabung.
Die Forschungsstelle „Asia Minor“ der Universität Münster gräbt unter der Leitung von Prof. Winter seit 2001 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Heiligtum des Iuppiter Dolichenus. Die Verbindung des Grabungsprojekts mit dem Münsteraner Exzellenzcluster „Religion und Politik“ sei, so Prof. Winter, von großem Vorteil für die Arbeit der Archäologen. „Der interdisziplinäre Charakter des Clusters ermöglicht es, die religionsgeschichtlichen Aspekte des Projektes zu vertiefen.“ Das Forschungsprojekt C9 trägt den Titel „Konkurrenz und Identität in polytheistischen Gesellschaften des antiken Kleinasien – Lokale Kulte zwischen Abgrenzung und Integration“ ist mit dem Grabungsprojekt vernetzt. Schwerpunkt ist die Entwicklung von Lokalkulten zu Reichsreligionen. (ska)