Die Begegnung mit dem Fremden
Sozialforscher analysieren die religiöse Vielfalt in westlichen Ländern
Um die wachsende religiöse Vielfalt in westlichen Ländern geht es Ende September auf einer Tagung von Sozialforschern am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster. Die Experten analysieren anhand empirischer Daten, welche Fragen und Probleme auftauchen, wenn Christen, Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten und Atheisten miteinander leben, und wie stark sie einander akzeptieren, wie Soziologe Prof. Dr. Detlef Pollack erläutert. Er ist Veranstalter der Konferenz „Religiöser Pluralismus im Fokus quantitativer Religionsforschung“ am 29. und 30. September in Münster.
Auf dem Programm stehen Vorträge von Soziologen, Psychologen, Theologen und Migrationsforschern aus ganz Deutschland und der Schweiz. Sie werden zahlreiche Umfragen und Studien der empirischen Religionsforschung aus jüngster Zeit auswerten und etwa danach fragen, ob das Niveau der Religiosität in einer Gesellschaft zunimmt, wenn ihre Religionsvielfalt wächst. „Vielleicht besteht hier aber auch kein statistisch nachweisbarer Zusammenhang“, so Prof. Pollack. Weitere Leitfragen lauten nach seinen Worten: Werden fremdreligiöse Elemente zum Aufbau einer eigenen Identität genutzt oder abgewehrt? Schärft sich etwa die christliche Identität durch die Begegnung mit fremden Religionen? Wie lässt sich religiöser Pluralismus überhaupt zuverlässig messen?
„Zu untersuchen ist auch“, sagt der Experte, „unter welchen sozialen und politisch-rechtlichen Bedingungen religiöser Pluralismus entsteht und ob die Trennung von Kirche und Staat dabei eine Rolle spielt.“ Zudem ist für den Forscher von Interesse, wie religiöse Vielfalt das individuelle Handeln in nichtreligiösen Lebensbereichen wie Gesundheit oder Politik beeinflusst. Im Rahmen der Tagung soll ein Arbeitskreis „Quantitative Religionsforschung“ entstehen. Damit wollen sich die quantitativ arbeitenden Religionsforscher enger vernetzen. (vvm)
Mittwoch, 29. September |
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13:15–13:30 | Einleitung | |
13:30–14:45 |
Session IReligiöser Pluralismus: Probleme der Definition und Messung |
Christof Wolf, Mannheim |
Religiöser Pluralismus und religiöses "Angebot" in den USA und der Schweiz - eine vergleichende Analyse |
Jörg Stolz, Lausanne |
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Kommentar | Hans-Georg Ziebertz, Würzburg |
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14:45–15:15 | Pause |
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15:15–16:30 |
Session IIPluralisierung religiöser Orientierungen in Europa: Ergebnisse aus der vierten Welle der Europäischen Wertestudie 2008/2009 |
Pascal Siegers, Köln |
Unbehelligt glaubt sich's besser? Über den staatlichen Einfluss auf Religiöse Vitalität |
Anja Gladkich, Leipzig |
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Kommentar |
Detlef Pollack, Münster |
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17:00–18:15 |
Session IIIReligiöser Pluralismus und soziales Kapial in Europa. Ein interkultureller Vergleich auf der Grundlage nicht-hierarchischer Mehrebenenanalysen |
Richard Traunmüller, Konstanz |
Wachsender religiöser Pluralismus in der Gegenwart? Seriöse Umfrageergebnisse als Prüfstand |
Michael Terwey, Köln |
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Kommentar | Gert Pickel, Leipzig |
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18:15–19:00 | Business Meeting | |
Donnerstag, 30. September |
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9:00–10:45 |
Session IVWahrnehmung und Akzeptanz religiöser Vielfalt in ausgewählten europäischen Ländern |
Alexander Yendell/ |
Jugend und religiöser Pluralismus in Europa. Ergebnisse einer vergleichenden Studie in acht europäischen Ländern |
Anna Körs, Hamburg |
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Der Einfluss von Gottesdienstbesuchen bei Zuwanderern verschiedener Religionszugehörigkeiten auf Kontakte zu Deutschen. Ergebnisse anhand der Befragung „Muslimisches Leben in Deutschland |
Stephanie Müssig, Nürnberg |
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Kommentar |
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10:45–11:15 | Pause | Ingrid Tucci, Berlin |
11:15–12:30 | Session VReligiöser Pluralismus im Spiegel der internationalen Daten des Religionsmonitors 2008 | Stefan Huber, Bochum |
Die Post-Critical Belief-Scale. Ein geeignetes Instrument zur Erfassung von Religiosität theologisch informierter Individuen? | Ulrich Riegel, Siegen/ Hans-Georg Ziebertz, Würzburg |
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Kommentar | Heiner Meulemann, Köln |
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12:30–13:45 | Lunch | |
13:45–15:00 | Session VIXenosophie – religiösen Pluralismus leben | Heinz Streib/ Constantin Klein, Bielefeld |
Religiöse Pluraliserung im Drei-Länder-Vergleich - religiöse und zivilgesellschaftliche Folgen |
Volkhard Krech, Markus Hero, Bochum |
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Kommentar | Gert Pickel, Leipzig |
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15:00 |
Ende der Tagung | |