Cluster-Wissenschaftlerin erhält Harvard-Stipendium
Historikerin Dr. Sita Steckel für ein Jahr an amerikanischer Spitzenuniversität
Die Mittelalter-Historikerin Dr. Sita Steckel vom Exzellenzcluster "Religion und Politik" hat ein Stipendium der Volkswagen Stiftung für die amerikanische Harvard University erhalten. Sie forscht an der Spitzenuniversität ab September für ein Jahr im Rahmen ihres Cluster-Projekts C5 "Häresie und Politik" zu Religionsdebatten um Häresie im europäischen Mittelalter. Die Volkswagen Stiftung vergibt das Stipendium "Postdoctoral Fellowship at the Humanities Center" jährlich an herausragende junge Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Deutschland. Diese können für ein Jahr am renommierten geisteswissenschaftlichen Zentrum der Harvard University forschen und lehren und sich dabei mit internationalen Fachkollegen austauschen.
Über religiöse Debatten des Spätmittelalters und der Reformationszeit forschen in Harvard bedeutende Experten, mit denen Steckel bis August 2011 zusammenarbeiten wird. "Der Perspektivenwechsel zwischen Europa und den USA ist bei Forschungen zum Thema Religion besonders interessant", so die Historikerin. Sie will sich während ihres Harvard-Jahres auf die Frage konzentrieren, wie Konflikte um Ketzerei im mittelalterlichen Frankreich zur Entwicklung von Konfliktlösung in Recht und Theologie beitrugen. Besondere Beachtung schenkt sie dabei den Konflikten um die Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner. In ihrer ersten Vorlesung "Heresy and religious debate in Medieval Europe" will Steckel den amerikanischen Studierenden das europäische Mittelalter nahebringen. Im Oktober veröffentlicht die Historikerin auch ihre Dissertation zum Thema "Kulturen des Lehrens im Früh- und Hochmittelalter. Autorität, Wissenskonzepte und Netzwerke von Gelehrten" im Böhlau-Verlag. (han)