Kurzbericht über das Projekttreffen in Málaga (Spanien)

vom 31.3.-3.4.2022
Gruppe
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Die Mitarbeiter*innen des von der John Templeton Foundation geförderten Forschungsprojekts „The transmission of religion across generations: a comparative international study of continuities and discontinuities in family socialization“ unter der Leitung von Prof. Christel Gärtner, haben sich in Fuengirola bei Málaga zu einem Austausch über die Ergebnisse der Analysen unserer Daten getroffen. Der gemeinsamen Präsenz an der frühlingshaften „Costa del Sol“ blickten alle nach dem harten Winter voller Erwartung entgegen, nachdem der projektinterne Austausch in zwei langen Corona-Jahren auf den virtuellen Raum beschränkt war. Dank der Ortskenntnis einer Kollegin, die in Málaga bereits saisonal ausgewanderte finnische Familien für das Projekt interviewt hatte, trafen die 21 Teilnehmer*innen sich an einem etwas entlegenen und damit konzentrationsförderlichen Tagungsort.

Das viertägige Treffen stand im Zeichen der Vorbereitung der für Juni 2022 angesetzten Konferenz zu zentralen Ergebnissen des Projekts. Alle Teams hatten entsprechend Texte verfasst und im Vorfeld geteilt. Den Donnerstagnachmittag und Freitag widmeten wir der ausgiebigen Diskussion der quantitativen und qualitativen Forschungsergebnisse zur Weitergabe von Religiosität im Generationenverlauf aus Deutschland, Finnland, Italien, Kanada und Ungarn und stellten – angesichts des allgemeinen Säkularisierungstrends erwartbare – länderübergreifende Gemeinsamkeiten fest. Mit Blick auf die vergleichende Ausrichtung des Projekts diskutierten am Samstag jeweils die qualitativ und quantitativ forschenden Kolleg*innen spezifische Aspekte. So beschäftigte das quantitative Team die Frage, wie sich das empirisch schwer zu fassende Konstrukt „erfolgreiche Weitergabe“ anhand abhängiger Variablen des Fragebogens abbilden lässt. Das qualitative Team rückte die der Transmission stets inhärente Transformation, die aus dem Wechselspiel von Familie und sich verändernder Gesellschaft erwachsen, in den Fokus. Anstelle eines Sets förderlicher und hinderlicher Faktoren der Weitergabe unterstrich es den Mehrwert von Meta-Themen und Konzepten wie „Kontinuität/Diskontinuität“ und „Religion als geteilte/private Angelegenheit“, um die Dynamiken der Weitergabe der einzelnen Familien adäquat abzubilden und die Ergebnisse zu systematisieren. Am Sonntag entwickelten wir Ideen für weiterführende Analysen, die wir in den nächsten Monaten in den Teilprojekten länderübergreifend verfolgen möchten. Zudem legten wir eine inhaltliche Strukturierung der Beiträge für die Konferenz im Juni fest.

Wir passten uns an den spanischen Rhythmus an und arbeiteten jeweils am Vormittag und am Nachmittag/Abend konzentriert, unterbrochen von einer ausgedehnten Mittagspause. Die Restaurants hat die finnische Kollegin so ausgewählt, dass wir lokale Highlights kennenlernten, z.B. das sehenswerte „White Village“ Mijas. Für viele Projektmitarbeiter*innen war es nach mehr als zweijähriger Projektdauer das erste persönliche Kennenlernen. Nach dem inspirierenden und produktiven Austausch sehen wir der Konferenz im Juni voller Freude entgegen.

Brücke Malaga
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