Abgeschlossene Projekte

Hier finden Sie Informationen zu unseren abgeschlossenen Projekten.

  • „Kleine Kinder – Große Gefühle“: Eine Beratungsapp für Eltern

    Projektteam: Eva Strehlke, Dr. Eva-Maria Schiller, Luisa Lüken und Prof. Dr. Joscha Kärtner
    Zur App "Kleine Kinder - Große Gefühle"

    Sozial-emotionale Kompetenzen sind bei Kindern wichtig für einen guten Entwicklungsverlauf. Eine zentrale Kompetenz, die Kinder insbesondere im Alter zwischen 4 und 6 Jahren entwickeln, ist die Fähigkeit zur Emotionsregulation – also die Fähigkeit starke Emotionen bewusst zu erleben und sozial verträglich auszudrücken. Studien zeigen, dass die Emotionsregulation mit der Fähigkeit zusammenhängt, gute Beziehungen zu anderen aufzubauen und sich erfolgreich an bildungsbezogenen Aufgaben zu beteiligen. Kinder, die Schwierigkeiten mit der Emotionsregulation haben, haben es also nicht nur selbst schwerer, sondern stellen auch Erwachsene vor besondere Herausforderungen im Alltag. Kinder entwickeln die Fähigkeit zur Emotionsregulation im direkten Miteinander mit ihren Bezugspersonen (z.B. Eltern und Erzieher:innen). Das Ce.LEB bietet Beratung dazu an, wie diese Entwicklung angemessen und entwicklungsförderlich begleitet werden kann. Im Projekt „Kleine Kinder – Große Gefühle“ wurde dazu eine Beratungs-App für Eltern entwickelt, praktisch erprobt und wissenschaftlich evaluiert.

    Logo Kk-gg Ohne Rand
    © E. Strehlke

    Online-Erziehungsberatung mit der "Kleine-Kinder-Große-Gefühle"-App
    Eltern können über diese App kostenlos und anonym Erziehungsberatung auf entwicklungspsychologischer Grundlage erhalten. Die App beinhaltet informative Videos und praktische Erziehungstipps. Außerdem können Eltern sich über die App auch mit individuellen Fragen zur sozial-emotionalen Entwicklung ihrer Kinder beraten lassen. Die Online-Beratung machen Dr. Eva-Maria Schiller und Luisa Lüken.

    Unsere Publikationen zur KKGG-App

    Strehlke, E., Bromme, R., & Kärtner, J. (2023). From trust in source to trust in content: How parents’ evaluation of trustworthiness shifts after first impressions of an evidence-based parenting advice app. Journal of Technology in Human Services. https://doi.org/10.1080/15228835.2023.2261989

    Strehlke, E., Bromme, R., Scholz, S., & Kärtner, J. (2021). When play store knows how to deal with your kid: trust in digital counselling. In B. Blöbaum (Ed.), Trust and Communication: findings and implications of trust research (pp. 221–237). Springer International Publishing. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-030-72945-5_11

  • Prävention medienbasierter sexualisierter Gewalt in der Schule mit dem SPuR-Programm (Sexting, Privatsphäre und (Bild-) Rechte im Internet)

    Projektteam: Dr. Eva-Maria Schiller, Chantal Nestler & Annika Endres (mit studentischer Unterstützung von Carolin Grande,  Juliane Schulz, Karen Vestring, Mona Diedrich, Ophelia Urbach, Mark Eckner, Annika Maeser, Solenne Burckhardt & Ariana Graf)

    In Kooperation mit Jan Klausdeinken (Gymnasium St. Mauritz, Münster) und Michael Gosseling (Arnoldinum Horstmar & Steinfurt)

    Das Präventionsprogramm „Sexting, Privatsphäre und (Bild-)Rechte im Internet“ (SPuR) ist ein theoretisch fundiertes, wissenschaftlich evaluiertes Programm. Der Fokus von SPuR liegt auf dem Versenden oder Empfangen von selbstproduzierten, intimen Fotos über das Internet (sog. Sexting). Sexting ist heutzutage in der digitalen Kommunikation unter Jugendlichen üblich, kann aber mit schwerwiegenden Folgen einhergehen, sobald diese Fotos ungewollt verbreitet werden. Das SPuR-Präventionspogramm hat deshalb zum Ziel Jugendliche über die Themen Privatsphäre im Internet, Bildrechte und Sexting zu informieren, kritische Einstellungen in Bezug auf Sexting zu fördern und für Risiken zu sensibilisieren (orientiert am Normalitäts-Ansatz, vgl. Döring, 2014; Ojeda & Del Rey, 2021). Damit sollen Jugendliche befähigt werden, Risiken einzuschätzen und sich selbst zu schützen. Das SPuR-Präventionsprogramm stärkt auch gezielt Strategien zum verantwortungsvollen Umgang mit Sexting und damit auch Medienkompetenzen. Es ist ein schulklassenbasiertes Programm für die Jahrgangsstufen 6 und 7. Als universell präventives Programm adressiert es eine Zielgruppe, die noch keine eigenen Vorerfahrungen mit Sexting gemacht haben sollte, sich aber in einem entwicklungspsychologisch günstigen Alter befindet, in dem die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für den sozialen Kontakt interessanter und selbstbestimmter möglich wird.
    Als manualisiertes und modular aufgebautes Programm kann es von Lehrkräften, Schulsozialarbeiter:innen oder externen Trainer:innen selbstständig durchgeführt werden. In fünf Modulen werden die Inhalte des Präventionsprogramms über vielfältige didaktische Methoden (z. B. Fallbeispiele, Kurzvorträge, Gruppendiskussionen) in unterschiedlichen Sozialformen (Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Plenum) vermittelt.  Für SPuR liegen positive Wirksamkeitsnachweise von Evaluationsstudien vor, die einen signifikanten Wissenszuwachs zum Thema Sexting bei den Teilnehmenden belegten. Außerdem konnte dokumentiert werden, dass die konstruktiven Handlungsstrategien der Schüler*innen im Falle der ungewollten Verbreitung eines freizügigen Fotos sowie Handlungsstrategien für einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexting erweitert wurden (Nestler, Endres & Schiller, 2022; Endres, Nestler, & Schiller, in Druck).

    Das Projekt sind abgeschlossen, es ist keine Teilnahme mehr möglich.

    Ergebnis dieses Projektes sind mehrere Publikationen. Eine der Publikationen beinhaltet ein schulklassenbasiertes Durchführungsmanual für Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter:innen, Schulpsycholog:innen und weitere an Schulen tätige Trainingskräfte.

    Unsere Publikationen zum SPuR-Programm

    Endres, A., Nestler, C., & Schiller, E.-M. (im Druck). SPuR – Sexting, Privatsphäre und (Bild-)Rechte im Internet – Ein Präventionsprogramm für die 6. und 7. Jahrgangsstufe. Springer. https://link.springer.com/book/9783662687215

    Schiller, E.-M., Endres, A., Nestler, C. (2023). Digitale Verbreitung intimer Fotos: Jugendliche befähigen sich selbst zu schützen. Kinderärztliche Praxis, 94, 38-40.

    Nestler, C., Endres, A., & Schiller, E.-M. (2022). Schulbasierte Prävention der missbräuchlichen Verbreitung freizügiger Fotos im Internet: Konzeption und Evaluation des SPuR-Programms. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 71, 361-382. Zum Artikel

    Fotos

    © Ce.LEB
    • © Ce.LEB
    • © Ce.LEB
    • © Ce.LEB
    • © Ce.LEB
    • © Ce.LEB
    • © Ce.LEB
  • Soziale und emotionale Kompetenzen alltagsintegriert fördern. Das KoKit-Beratungskonzept

    Projektteam: Dr. Eva-Maria Schiller, Dr. Judith Silkenbeumer, Antonia Gwiasda & Prof. Dr. Joscha Kärtner

    In Kooperation mit Kindertageseinrichtungen in Münster

    Gefühle großer Enttäuschung nach einem verlorenen Gesellschaftsspiel. Dicke Tränen nachdem die Eltern zur Tür hinausgegangen sind. Wiederkehrende körperlich ausgelebte Konflikte um ein Spielzeug. Beispielhafte Situationen wie diese verdeutlichen sozial und emotionale Herausforderungen, die den Alltag von Kindern in Kindertageseinrichtungen prägen und pädagogisches Handeln notwendig machen. Pädagogische Fachkräfte stehen vor der nicht einfachen Aufgabe, Kinder verschiedener Entwicklungsstände in vielfältigen Situationen zu begleiten und zu fördern.
    In der KoKit-Beratung erhalten pädagogische Fachkräfte Hilfestellungen zur alltagsintegrierten Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen bei Kindern in Kindertagesstätten. Dabei werden Alltagssituationen als besondere Lerngelegenheiten erkannt und genutzt. Es geht um das Erkennen von Förderbedarfen und Entwicklungsständen sowie der darauf angepassten Reaktion mit emotionsfokussierten Techniken (Emotion Coaching und Koregulation). Dadurch werden Kinder gefördert, sich ihrer Emotionen bewusst zu werden und diese zunehmend selbstständig zu regulieren.
    Die KoKit-Beratungen wurden von Berater*innen durchgeführt, die an der Universität Münster ausgebildet wurden. Das Beratungskonzept wurde wissenschaftlich evaluiert.

    Das Projekt ist abgeschlossen, es ist keine Teilnahme mehr möglich.

    Ergebnis dieses Projektes ist ein praxisnahes Manual für Personen, die pädagogische Fachkräfte professionell beraten. Das Manual bietet wissenschaftliche Hintergrundinformationen und eine ausführliche Anleitung zur praktischen Umsetzung des Beratungskonzepts.

    Unsere Publikationen zur KoKit-Beratung

    Schiller, E.-M., Silkenbeumer, J., Gwiasda, A., & Kärtner, J. (2023). Gefühle. Gemeinsam. Teilen. Soziale und emotionale Kompetenzen alltagsintegriert fördern: Das KoKit-Beratungskonzept. Springer. Zum Buch

  • Schulbasierte Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendalter

    Projektteam: Dr. Christoph Muck, Dr. Eva-Maria Schiller, Prof. Joscha Kärtner

    In Kooperation mit Zartbitter Münster e.V.

    In diesem Projekt wurde ein in der Praxis entwickeltes, schulbasiertes Angebot der Beratungsstelle Zartbitter Münster e.V. zur Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendalter (practitioner program) basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt (scientist-practitioner-program) und evaluiert. Beide Varianten des Präventionsangebots wurden an mehreren Gymnasien (8./9. Jahrgangsstufe) umgesetzt und in einer randomisierten Interventions-Kontrollgruppenstudie zu drei Messzeitpunkten (Prätest, Posttest, 6-Monate-Follow-up) evaluiert. Die inhaltlichen Schwerpunkte beider Präventionsangebote lagen auf einer allgemeinen Aufklärung über sexualisierte Gewalt, auf der Vermittlung von professionellen Hilfsangeboten im Anlassfall und auf einer Auseinandersetzung mit Grenzüberschreitungen im Alltag. Die Unterschiede zwischen den Programmen bestanden in der Programmdauer, dem Ausmaß des aktiven Einbezugs der Schüler:innen und der Geschlechterzusammensetzung der Schüler:innen.
    Die Ergebnisse zeigten kurzfristige positive Effekte beider Varianten des Präventionsangebots auf den Wissenszuwachs zu sexualisierter Gewalt und zu Hilfsangeboten, auf die Verringerung negativer Einstellungen in Hinblick auf Opfer sexualisierter Gewalt, sowie auf eine Erhöhung der Bereitschaft sich gegenüber einer Beratungsstelle im Anlassfall zu anzuvertrauen (disclosure). Langfristige Effekte konnten in beiden Präventionsangeboten in Hinblick auf den Wissenszuwachs zu sexualisierter Gewalt und zu Hilfsangeboten und auf die Verringerung negativer Einstellungen in Hinblick auf Opfer sexualisierter Gewalt dokumentiert werden. Eine Reduktion selbstberichteter Viktimisierung konnte nur bei Teilnehmer:innen des Practitioner-Programms belegt werden.

    Das Projekt sind abgeschlossen, es ist keine Teilnahme mehr möglich.

    Ergebnis dieses Projekts sind wissenschaftliche und praxisorientierte Publikationen.

    Unsere Publikationen zum Scientist-Practitioner-Programm

    Muck, C., Schiller, E.-M., Zimmermann, M., & Kärtner, J. (2018). Preventing sexual violence in adolescence: Comparison of a scientist-practitioner and a practitioner program using a cluster-randomized design. Journal of Interpersonal Violence. https://doi.org/10.1177/0886260518755488

    Muck, C., Schiller, E.-M., & Kärtner (2018). Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendalter – Evaluationsstudie zur Wirkung zweier schulischer Präventionsprogramme auf Disclosurebereitschaft und Viktimisierungserleben. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation. 38(2), 118-134.

    Muck, C., Schiller, E.-M., & Beckmann, B. (2013). Wirkt Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendalter? Evaluation der kurzfristigen Effekte einer schulischen Präventionsmaßnahme. Kindesmisshandlung und -vernachlässigung. Interdisziplinäre Fachzeitschrift für Prävention und Intervention, 16(2), 168-181.

  • Entwicklung und Evaluation eines Programms zur Prävention sexualisierter Gewalt an Universitäten und Colleges in Indien (RISE)

    Kontakt: Dr. Christina Nieder

    In Kooperation mit: WomenPowerConnect

    Dieses Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Entwicklung und Evaluation eines Programms zur Prävention sexualisierter Gewalt an Universitäten und Colleges in Indien. Das Programm wurde dabei sowohl in Klassenräumen (d.h. face-to-face) als auch über eine Onlineplattform (LabVanced) angeboten. Das Forschungsprojekt leistete einen Beitrag die bestehende Forschungslücke von Evaluationsstudien zur Prävention sexualisierter Gewalt in Indien zu schließen. Als Grundlage für die Entwicklung des Programms dienten zum einen die Ergebnisse bisheriger Forschung zur Effektivität westlicher Präventionsprogramme und zum anderen die Ergebnisse einer explorativen Interviewstudie mit jungen Frauen und Expert:innen in Indien (Nieder, 2016; Nieder, Muck & Kärtner, 2019). Für die finale Konzeptualisierung und Durchführung des Programms wurde mit Expert:innen verschiedener Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Indien, zum Beispiel WomenPowerConnect, zusammengearbeitet. Das Präventionsprogramm richtete sich an indische Frauen im Alter von 17 bis 25 Jahren. Inhaltlich beschäftigte sich das Präventionsprogramm in erster Linie mit Geschlechtsrollen- stereotypen, gesunden Beziehungen und Kommunikation, Informationen über sexualisierte Gewalt und Bystander Education.

    Ergebnis dieses Projekts sind wissenschaftliche Publikationen.

    Publikationen:

    Nieder, C., Thomae, K., & Kärtner, J. (2024). Online sexual violence prevention on a female college campus in India: Evaluation of the RISE-ON program. International Journal of Clinical and Health Psychology, 24(2), 100470. https://doi.org/10.1016/j.ijchp.2024.100470

    Nieder, C., Bosch, J. F., Nockemann, A. P., & Kärtner, J. (2022). Evaluation of RISE: A sexual violence prevention program for female college students in India. Journal of Interpersonal Violence, 37(7–8), NP5538–NP5565. https://doi.org/10.1177/0886260520959631

    Nieder, C., Muck, C, & Kärtner, J. (2019). Sexual violence against women in India – Daily life and coping strategies of young women in Delhi. Violence Against Women, 25(14), 1717-1738. https://doi.org/10.1177/1077801218824056

    Nieder, C., Bosch, J. F., Nockemann, A. P., & Kärtner, J. (in press). Evaluation of RISE – a sexual violence prevention program for female college students in India. Journal of Interpersonal Violence. https://doi.org/10.1177/0886260520959631

  • MitGefühl voraus! Ein Fortbildungsangebot für Erzieher*innen in Kindertageseinrichtungen

    Projektteam: Dr. Judith SilkenbeumerLuisa LükenJosephine Harms & Prof. Dr. Joscha Kärtner

    In Kooperation mit Prof. Dr. Manfred Holodynski und Dorothee Seeger, Universität Münster, und Kindertageseinrichtungen in Münster

    Inhalt dieser Fortbildung ist die Förderung der Emotionsregulation bei Kindern im Vorschulalter. Die zentralen Inhalte sind die Wissensvermittlung über entwicklungsangemessene Begleitung emotional herausfordernder Situationen, ein Training mittels Videofeedback, Interaktionsanalysen und Rollenspielen sowie die Reflexion des eigenen professionellen Verhaltens. Die Wirksamkeit der Fortbildung wurde projektbegleitend evaluiert. Die Fortbildung wurde von 2017 bis 2020 in Münster angeboten und umfasste 7 Termine und intensive videobasierte Alltagsbeobachtungen in der KiTa. Die Fortbildung war Teil eines Forschungsprojekts, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird. 

    Das Projekt sind abgeschlossen, es ist keine Teilnahme mehr möglich.