Anna Gausepohl
Anna Gausepohl
© Anna_Gausepohl

Dissertation project

Förderung mündlichen Erzählens von erwachsenen DaF-Lernenden durch performatives Storytelling mit Kamishibai

  • CV

    Work Experience
    since 01/2025 Research assistant in the DAAD-funded project: “DEEP - Democracy, Environmental Education and discursive Participation” (project management: Prof. Dr. Juliane Stude, didactic management: Kordula Schulze) with the partner university Universitas Negeri Yogyakarta, Indonesia
    since 04/2023 Honorary teacher in DaF language courses, Office for School and Further Education, City of Münster (led by Dr. Agnieszka Gedack)
    03/2021- 09/2024 Student assistant in language didactics, Institute of German Studies
    08/2019- 08/2022 Student trainee in the field of dialect research, Commission for Dialect and Name Research, Landschaftsverband Westfalen-Lippe
    Academic Background
    04/2025 Admission to the doctoral program Empirical and Applied Linguistics, University of Münster
    since 03/2024 Further training as a theater pedagogue, Theaterpädagogisches Zentrum Münster
    10/2021- 09/2024 Master of Education (German, English, Catholic theology) for teaching at grammar schools and comprehensive schools, University of Münster
    09/2022- 02/2023 Semester abroad at the German department of the Universitas Negeri Yogyakarta, Indonesia
    04/2022- 09/2023 Certificate program “German as a foreign language”, University of Münster
    04/2021- 09/2022 Catholic Religious Education as an extension subject in the Bachelor of Arts, University of Münster
    09/2020- 02/2021 Study abroad at the Language Department of the University of Sheffield, England
    10/2018- 09/2021 Bachelor of Arts (English/American Studies, German Studies) for teaching at grammar schools and comprehensive schools, University of Münster

     

  • Dissertation Project

    Promoting oral storytelling of adult GFL learners through performative storytelling with Kamishibai

    Das mündliche Erzählen von Geschichten (engl. storytelling) fasziniert, insbesondere als literarische Kunstform, in allen Kulturen und Gesellschaften. Gleichzeitig bildet es eine komplexe Diskurspraktik, die im (Fremd-)Spracherwerb erlernt werden muss. Während der mündliche Erzählerwerb von Kindern mit Deutsch als Erstsprache (vgl. u.a. Ehlich 1983, Quastoff 2009, Becker & Stude 2017, Quastoff & Stude 2018) sowie mit Deutsch als Zweitsprache (vgl. u.a. Danner 2012, Hauck-Thum 2017, Naukok 2018, Wardetzky 2019, Roshan 2020) relativ gut erforscht ist, bestehen hingegen nahezu keine Einblicke für entsprechendes Erzählhandeln junger Erwachsener im deutschen Fremdspracherwerb (DaF). Das Promotionsprojekt untersucht Kamishibai als performative Erzählmethode zur multimodalen Narrationsförderung im DaF-Unterricht mit Erwachsenen.

    Eine spezifische Form des oralen Erzählens bildet das künstlerische Erzählen, welches Sprache, Prosodie, Gestik, Mimik sowie Proxemik verbindet (vgl. Wardetzky 2007, 2019). Bilder, Requisiten oder musikalische Elemente können Storytelling schließlich in ein ganzheitliches szenisches Erlebnis transformieren (vgl. Naujok 2018). Die Fremdsprachendidaktik fordert aktuell diese Ganzheitlichkeit sprachlicher Lernprozesse (vgl. Miladinovic 2019, Bryant & Zepter 2022, Knappik 2023). In diesem Kontext gewinnen performative Methode, wie das japanische Erzähltheater Kamishibai, an Anerkennung. Potenziale des Kamishibai im DaF-Unterricht sind jedoch bislang empirisch nicht belegt. 

    Betrachtet wird, inwiefern sich mündliches Erzählhandeln bei erwachsenen DaFLernenden durch performatives Storytelling mit Kamishibai fördern lässt. Dazu werden mündliche Erzählperformances junger Erwachsener im universitären DaF-Unterricht in Indonesien videografiert, wobei eine Progression von rezeptivem und reproduktivem zu produktivem Storytelling erfolgt. Eine Versuchsgruppe gebraucht Kamishibai zum Storytelling, die Vergleichsgruppe performt ohne das Erzähltheater. Die multimodalen Transkripte werden mithilfe der Interaktionalen Diskursanalyse hinsichtlich der Organisation der Erzählinteraktion, der inhaltlichen Strukturierung sowie der multimodalen Gestaltung ausgewertet (vgl. Erzählaufgaben der Kontextualisierung, Vertextung und Markierung nach Quastoff et al. 2019). Das Promotionsvorhaben leistet einen empirischen Beitrag zur Erforschung des Kamishibais als fremdsprachendidaktisches performatives Erzählmedium sowie, gegebenenfalls, zu seiner internationalen Anerkennung. Die Befunde werden Aufschluss geben über Potenziale und Grenzen des Erzählmediums für erwachsene DaF-Lernende, woraus Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte abzuleiten sind.