Augen eröffnen uns die Welt
Die „Münster Nanofabrication Facility“ (MNF) der Universität Münster lädt am 19. Oktober (Donnerstag) zu ihrem jährlichen Tag der offenen Tür ein. Die englischsprachige Veranstaltung richtet sich vor allem an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie an regionale Unternehmen, die im Bereich Nanofabrikation oder Nanoanalytik tätig sind. Das Vortragsprogramm umfasst aktuelle Forschungsthemen aus der Nanotechnologie.
Wie der Kosmos oder die Tiefsee fasziniert die Mikro- und Nanowelt viele Menschen. Sie erscheint unzugänglich und bleibt den Blicken der Betrachter scheinbar verborgen. Doch über verschiedene Fachdisziplinen hinweg ermöglichen Mikroskope immer tiefere, genauere und höher aufgelöste Blicke auf allerkleinste Details – bis hin zu atomaren Strukturen. Die Geräte, die die Forscherinnen und Forscher dafür nutzen, sind hoch komplex. Mit den einfachen Lichtmikroskopen, die viele Menschen aus dem Schulunterricht kennen, haben sie kaum etwas gemeinsam. Die Fluoreszenzmikroskopie beispielsweise ist eine lichtmikroskopische Methode, bei der Biomoleküle innerhalb des Präparats mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert werden und das von ihnen abgestrahlte Licht sichtbar gemacht wird. In der Forschung werden noch weitere Mikroskopieverfahren eingesetzt, die auf anderen physikalischen Prinzipien beruhen, wie die Elektronen- und die Rastersondenmikroskopie. Auf dieser Themenseite stellen wir einige der Geräte vor, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Natur- und Lebenswissenschaften an der Universität Münster nutzen, und geben dabei einen Einblick in die Forschung.
Postdoktorand Dr. Nihit Saigal aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ursula Wurstbauer am Physikalischen Institut der Universität Münster hat im Labor das Zubehör zurechtgelegt, um ein ultradünnes, zweidimensionales Material herzustellen: einen silberfarbenen Kristall aus Molybdändisulfid, eine viskoelastische Polymerfolie – und Klebeband. Vorsichtig legt er den Kristall auf das Klebeband, sodass ein wenig des Materials darauf haften bleibt. Diesen Hauch von Material drückt er mehrfach auf die Polymerfolie, dabei werden die Spuren immer dünner. Unter dem Mikroskop begutachtet er das Ergebnis und sucht eine Stelle, bei der das Molybdändisulfid extrem dünn ist – nämlich möglichst genau eine einzige Moleküllage dick.