Institut für Angewandte PhysikNichtlineare Systeme und Strukturbildung - Magnetismus - Materialwissenschaften - Angewandte Physik |
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Demonstrationsexperimente zum Arbeitsgebiet Nichtlineare Systeme und StrukturbildungDr. J. Berkemeier, Prof. Dr. H.-G. PurwinsElektrische NetzwerkeEindimensionaler AufbauDas Experiment besteht aus 128 gekoppelten LC-Schwingkreisen mit nichtlinearem Lastwiderstand S(I). Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die Schaltpläne. Abb. 1: Schaltplan des Systems aus 128 gekoppelten Oszillatoren. RV = 2,4 kOhm, C = 0, L = 33 mH. S(I) ist in Abb. 2 dargestellt, UL und UR wurden nicht angeschlossen Abb. 2: Schaltplan und Kennlinie der Nichtlinearität S(I). R1 = 91 kOhm, R2 = 3,3 kOhm, R3 = 15,8 kOhm?, R4 = 548 Ohm, R5 = 200 Ohm, R6 = 6,82 kOhm, R7 = 32,4 Ohm?, R8 = 100 kOhm, P1 = 500 Ohm,P2 = 100 Ohm, C = 1nF, D1: LED (rot), D2 : AA 112, T1: BC 546B, T2: BC 556B Die einstellbare Gleichspannungsquelle sollte bis 30 V und bis 1A liefern. Alle Bauteile sind handelsüblich. Die Widerstände haben eine Toleranz von 1 %, die Spulen 10 %. Die Kennlinien der Nichtlinearitäten wurden über die beiden Potentiometer abgeglichen. Die rote Leuchtdiode in der Schaltung für die Nichtlinearität dient auch als Stromindikator, da sie bei Strömen ab ca. 3,5 mA zu leuchten beginnt. Abb. 3: Schaltelement mit Nichtlinearität und Spule, auch Zelle genannt Abb. 4: Kompletter Aufbau DurchführungI: Turingbifurkation durch ParameteränderungDas Experiment wird mit folgenden Bauteilwerten durchgeführt: RI = 3 kOhm und RU = 47 Ohm. Die Spannung UV wird langsam von ca. 12 V auf ca. 16 V erhöht. Es entsteht eine periodische Struktur (Abb. 5). Abb. 5: Aufbau mit periodischer Strom-Struktur II: Turingbifurkation durch LängenänderungDas Experiment wird mit folgenden Bauteilwerten durchgeführt: RI = 100 oder 200 Ohm und RU =1,5 Ohm. Die Spannung UV wird auf 15 V eingestellt. Am Anfang beträgt die Systemlänge 32 Zellen. Es werden weitere Zellen hinzugefügt, bis sich das System strukturiert (Abb. 6). Abb. 6: Kurzer Aufbau mit Stromstruktur Zweidimensionaler AufbauVerbindet man mehrere eindimensionale Netzwerke an den Kopplungspunkten über weitere RI und RU miteinander, erhält man einen zweidimansionalen Aufbau. Die folgenden Ergebnisse wurden mit 24 x 24 und mit 31 x 31 gekoppelten Oszillatoren durchgeführt. DurchführungFilamenteBei RI = 47 kOhm, RU = 374 Ohm, RV = 900 Ohm, L = 33 mH, C = 0 und einem Innenwiderstand der Spannungsquelle R0 = 5 Ohm und offenem Rand kann man Filamente beobachten. Für die folgende Bilderserie wurde die Spannung UV erst erhöht (Abb. 7 bis 12) und dann wieder erniedrigt (Abb. 13 bis 18). Abb. 7: Struktur bei UV = 15.5 V Abb. 8: Struktur bei UV = 15.9 V Abb. 9: Struktur bei UV = 16.7 V Abb. 10: Struktur bei UV = 17.3 V Abb. 11: Struktur bei UV = 20.0 V Abb. 12: Struktur bei UV = 27.8 V Abb. 13: Struktur bei UV = 24.7 V Abb. 14: Struktur bei UV = 24.1 V Abb. 15: Struktur bei UV = 23.4 V Abb. 16: Struktur bei UV = 21.0 V Abb. 17: Struktur bei UV = 18.1 V Abb. 18: Struktur bei UV = 13.0 V Target PatternBei RI = 0, RU = 200 Ohm, RV = 3 kOhm, L = 1 mH, C = 820 pF und UV = 16 V erhält man ein multistabiles System. Beim langsamen Hochfahren der Versorgungsspannung erhält man das Muster in Abb. 19, beim schnellen Einschalten dagegen ein homogen oszillierendes Verhalten. Erst wenn man beim Einschalten einzelne Randpunkte (Abb. 20 - 23) oder auch die Mitte (Abb. 24) erdet, erhält man wieder stationäre inhomogene Strukturen. Abb. 19: Zufallsmuster Abb. 20: Homogene Oszillation Abb. 21: Rand mitte unten geerdet Abb. 22: Rand links unten geerdet Abb. 23: Rand links und rechts unten geerdet Abb. 24: Mitte geerdet |
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