Verlängerung des Graduiertenkollegs „Chemische Biologie von Ionenkanälen (Chembion)“
Verlängerung des Graduiertenkollegs „Chemische Biologie von Ionenkanälen (Chembion)“
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt die Fortsetzung des Graduiertenkollegs Chembion an der Universität Münster
Das Programm zur Erforschung von Ionenkanälen erhält rund 4,5 Millionen Euro.
Das an der Universität Münster lokalisierte Graduiertenkolleg „Chemische Biologie von Ionenkanälen (Chembion)“ wird für weitere 4,5 Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die teilnehmenden Promovierenden erforschen kleine organische Moleküle, mit denen sich der Öffnungszustand von sogenannten Ionenkanälen gezielt steuern lässt. Ionenkanäle sind Proteine, die Poren in Zellmembranen bilden und so geladenen Teilchen den Durchtritt durch die Zellmembran ermöglichen. Dieser Prozess spielt etwa bei der Reizweiterleitung in Nervenzellen oder der Freisetzung von Insulin eine wichtige Rolle. Das englischsprachige Promotionsprogramm „Chemical biology of ion channels (Chembion)“ hat in der zweiten Förderperiode eine Laufzeit vom, 1. April 2024 bis zum 30. September 2028 und wird von der DFG mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert.
Das Graduiertenkolleg an der Universität Münster wird von 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Fachbereichen Chemie und Pharmazie sowie Medizin getragen. Prof. Dr. Bernard Wünsch vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie ist Sprecher des Programms und erläutert den Hintergrund des Forschungsinteresses: „Wir kombinieren die molekulare Expertise aus der Pharmazie mit der zellphysiologischen Expertise aus der Medizin, um mehr über Ionenkanäle als wichtige chemische Steuerungsinstrumente in Zellen, Geweben und Organen zu erfahren. Durch das gezielte Öffnen und Schließen von Ionenkanäle könnten sich vielfältige Anwendungsgebiete beispielsweise in der Krebstherapie oder in der Behandlung von neuronalen Erkrankungen ergeben.“
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Pharmazie/Chemie und der Medizin spiegelt sich auch im Graduiertenprogramm wider, hebt der Sprecher hervor: „Alle Promovierenden werden von zwei Mentorinnen oder Mentoren jeweils aus beiden Disziplinen begleitet. Durch das Element der „lab rotation“, also dem Wechsel zwischen den Laboren, lernen die Promovierenden neue Arbeitsmethoden kennen.“ Durch das eigenständige Organisieren von Meetings und Tagungen werden zudem die Eigeninitiative und Selbstständigkeit der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gestärkt. Ein halbjährlicher Auslandsaufenthalt ermöglicht den Promovierenden im Graduiertenkolleg einen Austausch mit internationalen Fachkolleginnen und Fachkollegen.
Strukturierte Promotion an der Universität Münster
Graduiertenkollegs sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Sie werden von der DFG für maximal neun Jahre gefördert. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms und eines strukturierten Qualifizierungskonzepts. An der Universität Münster gibt es drei von der DFG geförderte Graduiertenkollegs (GRKs).
Links:
Pressemeldung Nr 45 der DFG vom 08.11.2023:
https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung_nr_45/index.html