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    Projekt

    GolfBiodivers: Biodiversitätseffekte einer ökologischen Aufwertung von Golfanlagen – ein Baustein der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

    Starke Rückgänge der Biodiversität und vieler Ökosystemleistungen in weiten Teilen Mitteleuropas erfordern ein koordiniertes Handeln aller Landnutzenden mit dem Ziel, die biologische Vielfalt besser zu schützen und artenreiche, multifunktionale Kulturlandschaften wiederherzustellen. Das Verbundvorhaben GolfBiodivers fokussiert auf die landschaftsökologische Bewertung und Aufwertung der biologischen Vielfalt von Golfanlagen als Baustein des nationalen Biodiversitätsnetzwerks mit besonderem Fokus auf der Förderung von Insekten. Es sind vier Universitäten (München, Freiburg, Kiel, MÜnster) und der Deutsche Golf Verband e.V. beteiligt.

    Lange Jahre waren Nutzbarkeit und ästhetische Qualität die wichtigsten Kriterien der Gestaltung von Golfanlagen, während Biodiversität und Ökosystemleistungen kaum berücksichtigt wurden (Baldock et al. 2015, Elmqvist et al. 2015). So überwiegen auf vielen Anlagen artenarme Graseinsaaten, triviale Gehölzbestände und Zierpflanzenbeete, die nur wenige Bestäuber und andere Nützlinge anziehen. Die Einrichtung von Kleingewässern, Trockenmauern, Streuobstpflanzungen und Hecken leistet auf einigen Anlagen aber schon jetzt einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität, der Klimaanpassung und Umweltbildung, die Entwicklung weiterer ökologisch-multifunktional ausgerichteter Golfanlagen könnte ein wichtiger Baustein regionaler Biodiversitätsnetzwerke sein (BfN & DGV 2005).

    In einem anwendungsbezogenen Forschungsprojekt sollen nun bundesweit Flora, Fauna und landschaftliche Effekte von 64 Golfplätzen untersucht und anschließend durch gezielte Maßnahmen optimiert werden. Die Ergebnisse sollen Vorbildcharakter haben und gepaart mit intensiven Kommunikationsmaßnahmen dafür sorgen, dass der unverzichtbare Beitrag der Golfplätze zur biologischen Vielfalt noch deutlicher wird.

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    Methoden

    Die konkreten Maßnahmen des Projekts umfassen 5 Stufen:

    1. Landschaftsanalyse der Biodiversität von 32 Anlagen
    2. Einrichtung eines Maßnahmenpakets auf je 3 ha der ausgewählten Anlagen:
      • verbesserte Mahd (Anpassung der Frequenz, Abräumen des Mahdguts)
      • Ansaat von Flachlandmähwiesen
      • Ansaat von Blühstreifen
      • Ansaat von Säumen und
      • Aufwertung von Gebüschen
    3. Untersuchung von Effekten der Aufwertung auf Pflanzen, Heuschrecken, Tagfalter, Wildbienen, Vögel und Fledermäuse mit Hilfe von Kontrollaufnahmen
    4. Umsetzung der Ergebnisse in einer Aufwertungsplanung für weitere 32 Anlagen
    5. Öffentlichkeitsarbeit zu Biodiversität auf Golfanlagen: Schulung von Golfplatzpersonal, Vernetzung mit anderen Sportanlagen, Gemeinden und Verbänden, Umweltbildung für Schulklassen u.v.m.
  • Akteure

    Projektträger sind

    • die Technische Universität München
    • die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    • die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    • die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und
    • der Deutsche Golf-Verband (DGV)

    Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Es ist Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt. Das Projekt hat eine Laufzeit von 01.04.2023 - 31.03.2029.

    Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf den Seiten des Deutschen Golf Verbands (DGV) (hier) und beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) (hier).