LATERNE - Hochschule im Anthropozän: Leuchtturm-Adaption und TransfER für Nachhaltige Entwicklung

Das Projekt
Das Projekt

Im Projekt “Hochschule im Anthropozän: Leuchtturm-Adaption und
TransfER für Nachhaltige Entwicklung” analysieren die Universitäten Siegen, Münster und Osnabrück wie es gelingen kann, Leuchtturmprojekte für mehr Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit an Universitäten stärker in die Breite zu tragen. Dafür generieren sie auf analytischer Ebene unter Zuhilfenahme des Whole Institution Approach (WIA) neues Wissen über die Rolle von Leuchtturmprojekten in universitären Transformationsprozessen. Basierend auf diesem Wissen wird an den drei beteiligten Universitäten eine Exploration zu existierenden Leuchtturmprojekten in den Dimensionen Forschung, Lehre, Betrieb, Governance und Transfer und über alle Hierarchieebenen hinweg durchgeführt. Anschließend werden die Partneruniversitäten in Kooperation mit in ihren Regionen angesiedelten, außeruniversitären Institutionen sogenannte Nachhaltigkeitswerkstätten initiieren, um neue Leuchttürme zu erschaffen bei denen die Breitenwirkung und Skalierbarkeit vom Beginn der Konzeption an mitgedacht wird. Bei den regionalen Praxispartner*innen handelt es sich um an die Universitäten angedockte Institutionen (z.B. Studierendenwerke), kommunale Einrichtungen (z.B. Stadtverwaltungen), sowie privatwirtschaftliche Akteur*innen (Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und -initiativen). Parallel wird das Konzept der Nachhaltigkeitswerkstätten auch an anderen deutschen Universitäten beworben, um zu prüfen, inwieweit die in den oben beschriebenen Arbeitspaketen gewonnenen Erkenntnisse auf andere Universitäten übertragbar sind. Die Werkstätten stehen dabei unter enger wissenschaftlicher Beobachtung, welche den Status Quo erhebt vor Werkstattbeginn erhebt sowie Entwicklungstendenzen im Anschluss an die durchgeführten Werkstätten erfasst.

An der Universität Münster wird das Projekt im Zentrum für Interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung von Prof’in Doris Fuchs (Projektleitung), Julia Wiehthüchter und Fynn Schmidt durchgeführt.

Unser Beitrag
Unser Beitrag

Die Forschung zur nachhaltigen Transformation von Hochschulen hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt - nicht zuletzt aufgrund vorheriger Projekte im Rahmen der Initiative „Nachhaltigkeit in der Wissenschaft – Sustainability in Science Initiative“ (SISI). Ein wichtiger Bestandteil dieser Aktivitäten ist die Erarbeitung und Dokumentation von Best-Practice-Beispielen, oftmals Leuchttürme genannt. In diesen werden Transformationen innerhalb aller fünf Bereiche des Whole Institution Ansatzes (WIA) konzipiert und umgesetzt, was eine exzellente Grundlage für andere Hochschulen bildet sich anhand solcher Leuchttürme zu transformieren.

Um die Leuchttürme tatsächlich an vielen Universitäten und Hochschulen wirken zu lassen, fehlt jedoch ein zentrales Element: Das Wissen darüber, wie man einen Leuchtturm von einer auf die andere Hochschule überträgt. Das liegt insbesondere daran, dass ohne ein grundsätzliches Verständnis nicht nur der Transformationsnotwendigkeiten sondern auch der relevanten Adaptionsprozesse Anwender*innen schnell damit überfordert sind, einen Leuchtturm auf die eigene Hochschule zu übertragen. Denn sei es in Lehre oder Forschung, Betrieb, Governance oder Transfer - Nachhaltigkeitstransformationen an Hochschulen erfordern neue Allianzen und spezifische Impulse und müssen immer kontextspezifische Faktoren berücksichtigen.

Daher ist das zentrale Thema dieses Projekts, wie die Übertragung und Adaption von existierenden Leuchttürmen an andere Hochschulen erfolgreich stattfinden kann. Entsprechend verfolgt LATERNE drei Ziele: (1) das Verständnis über Bedingungen der Übertragung und Adaption von Leuchttürmen zu verbessern, (2) an den drei Universitäten in Siegen, Münster und Osnabrück konkrete Prozesse der Adaption und des Transfers von Leuchttürmen zu fördern und (3) Leuchttürme in die Breite der deutschen Hochschullandschaft zu tragen, indem Wissen über Best Practices und Transferprozesse verknüpft und ein Netzwerk mit weiteren Hochschulen und regionalen Akteuren gebildet wird.

Unser Vorgehen
Unser Vorgehen

Das Vorhaben bedient sich einer Kombination aus qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden. Im Mittelpunkt stehen partizipative Prozesse mit unterschiedlichen Statusgruppen innerhalb und außerhalb der Hochschulen in den Werkstätten.

© LATERNE

Die Entwicklung des konzeptionellen Rahmens basiert auf Literaturrecherche und Workshops innerhalb des Forschungsteams (AP1). Die Explorationsphase bedient sich einer Kombination aus Expert*inneninterviews sowie Web- und Dokumentanalysen (AP2). Konzeption und Auswahl der Werkstätten basieren auf einer Metaanalyse bisheriger Leuchtturmprojekte in anderen Kontexten und der Anwendung der Theorie U und der Methode des Design Thinking (AP3). Die Evaluation verwendet ein Benchmarking-System entlang Kriterien, die alle Dimensionen des WIA abbilden (AP3). Die Werkstätten selbst kombinieren systemische Prozessbegleitung mit Design Thinking und finden in einem Mix aus Netzwerkveranstaltungen, Gruppen-Workshops, in Arbeitsgruppen und in Einzelarbeit statt (AP4). Die Dissemination der Projektergebnisse schließlich erfolgt über multiple Kanäle (Webseite, Konferenzen, soziale Medien, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Veröffentlichungen, etc.) (AP5).