Psychologische Alltagshilfen in Krisenzeiten
Klimakrise, Kriege, politische Unsicherheiten, Provokationen etc. Unsere Lebenswirklichkeit stellt uns immer wieder erneut vor enorme Herausforderungen, deren Auswirkungen jede:r von uns zu spüren bekommt. Wir müssen uns laufend mit Ihnen auseinandersetzen und oft entstehen daraus nur noch mehr Fragen, die uns verunsichern können. Wir beginnen, uns mögliche Szenarien auszumalen und machen uns Sorgen. Nehmen die Sorgen allerdings Überhand und wir können uns nicht mehr von unseren Ängsten distanzieren, sind diese nicht mehr hilfreich.
Als erste kurze Hilfestellung sind die folgenden Tipps - zusammengesetellt von den Psychologischen Berater:innen der Zentralen Studienberatung - gedacht:
- Realitäts Check
Nehmen Sie Abstand von Katastrophenphantasien und überprüfen Sie: Sind meine Sorgen im Abgleich zu den Fakten realistisch? Denke ich in Worst Case-Szenarien? - Raus aus dem Sorgenkarussell
Die Sorgen nicht zu Endlosschleifen werden lassen. Im Tagesablauf einen klar abgegrenzten Rahmen etablieren um sich den Sorgen gebührend zu widmen. Planen Sie aber im Anschluss daran eine positive Tätigkeit. - Medienkonsum kontrollieren
Begrenzen Sie die Auseinandersetzung mit Nachrichten zur aktuellen Situation auf ein angemessenes Maß und konzentrieren Sie sich dabei auf vertrauenswürdige Quellen. Wenn nötig, stellen Sie sich einen Timer um rechtzeitig den Absprung zu schaffen. - Routine, Routine, Routine…
Erhalten Sie Ihre Alltagsroutine. Aufstehen, kochen, essen und Sport treiben geben ein Grundgerüst für den Tag. - Mentale Balance in Zeiten der Krise
Lassen Sie den Tag Revue passieren und notieren Sie täglich drei schöne Dinge, die Ihnen wiederfahren sind, um den negativen Aspekten im Alltag etwas entgegenzusetzen. - Kontrolle in Zeiten der gefühlten Hilflosigkeit
Im Alltag erscheint es uns oft unmöglich, etwas gegen die enormen Krisen unserer (Um-)Welt ausrichten zu können. Wir fühlen uns unbedeutend klein und hilflos. Diese Hilflosigkeit muss nicht sein. Überlegen Sie, wo und wie Sie sich aktiv engagieren können, um sich wieder „nützlich“ zu fühlen. - Soziales Miteinander aus der Distanz
Die Nähe zu anderen Menschen ist ein gutes Heilmittel in Krisen jeglicher Art. Sorgen Sie für ausreichend sozialen Kontakt (Achtung: Der Kontakt sollte einen Mehrwert für Sie haben!). - Keine Scheu vor professioneller Hilfe
Gerade wenn die oben angeführten Punkte Ihnen keine Erleichterung verschaffen, zögern Sie nicht, sich jemandem mitzuteilen.