Zum Studium gehören immer wieder Phasen, in denen Studierende ihren Alltag @home gestalten müssen. Sei es bei der Vorbereitung auf Prüfungen, beim Lernen in den Semesterferien oder beim Erarbeiten von Abschlussarbeiten. Die Pflege sozialer Kontakte oder der ständig alternierende Tagesrhythmus können dabei zur Herausforderung werden. Die folgenden praxisnahen Tipps und Anregungen können dabei helfen, in der aktuellen Situation das psychische Wohlbefinden zu stärken und psychisch gesund zu bleiben.
Soziale Kontakte sind ein unbestreitbares Grundbedürfnis des Menschen. Auch in länger andauernden Phasen der Alleinarbeit sollte jede*r soziale Kontakte in einer Weise pflegen, die ihr/ihm gut tut. Selbst in den Semesterferien, in denen die meisten Studierenden in ihre Heimat zurückkehren, können Telefondates und Videocalls die Distanz zu den Kommiliton*innen überbrücken. Hierbei kann es hilfreich sein einen konkreten Termin zu vereinbaren, genauso als wäre man zu einem normalen Treffen verabredet. Auch Briefe und Postkarten sind ein schöner Weg einem geliebten Menschen zu zeigen, dass man an ihn oder sie denkt. Kreative Lösungen wie Spieleabende oder Bücher vorlesen mittels Videotelefonat können die Langeweile vertreiben und helfen dabei, sich mit anderen Menschen verbunden zu fühlen. Dem eigenen Einfallsreichtum sind hier keine Grenzen gesetzt.
Stay structured - Alternative Tagesstruktur aufbauen
Besonders in den Semesterferien entfällt die gewohnte, vom Stundenplan vorgegebene Tagesstruktur. Dass diese allerdings zum Erhalt der psychischen Gesundheit sehr wichtig ist, weiß man aus vielen wissenschaftlichen Untersuchungen. Daher ist es nötig sich zu überlegen, wie man seinen Alltag nun alternativ gestalten kann. Feste Uhrzeiten für Mahlzeiten, Hobbies und Home-Office können dabei helfen, die Zeit zu Hause sinnvoller, zufriedenstellender und gesünder zu nutzen. Dies betrifft auch den Schlaf-Rhythmus. Konstante Zeiten zum Aufstehen und Schlafengehen sind nicht nur für die Tagesstruktur, sondern auch für die Schlafqualität von Vorteil. Hierbei kann das Erstellen eines Tagesplans sehr hilfreich sein. Häufig kann man bereits nach ein paar Tagen feststellen, dass der neue Tagesplan zur Gewohnheit geworden ist.
Bevor im stressigen Studienalltag die Passivität die Oberhand gewinnt: Warum nicht einmal etwas ganz Neues ausprobieren? Es gibt in der psychologischen Forschung einige Hinweise darauf, dass sich das Meistern neuer Herausforderungen förderlich auf das psychische Wohlbefinden auswirkt. Beispiele hierfür könnten das Erlernen einer neuen Sprache oder Sportart sowie ein kreatives Hobby sein. Häufig gibt es Dinge, die man bereits seit vielen Jahren ausprobieren wollte. Vielleicht ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt dafür.
Psychische Belastung kann sich unter anderem in Form von erhöhter Muskelspannung äußern. In diesem Fall könnte es hilfreich sein eine Entspannungstechnik zu erlernen. Ob man dabei beispielsweise auf autogenes Training, Meditation oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson zurückgreift, ist jedem selbst überlassen. Hier gilt: Probieren geht über Studieren! Die meisten Krankenkassen bieten zu diesen Methoden (Online-)Kurse an.
Sollte es mit der Entspannung nicht sofort funktionieren, darf man sich davon nicht frustrieren lassen. Häufig sind insbesondere zu Beginn die eigenen Gedanken besonders stark am Kreisen, daher ist in der Regel ein bisschen Übung nötig.
Vielleicht helfen hier auch zunächst kleine Übungen für Zwischendurch (PDF), um einen ersten Einstieg für sich zu finden. Weiterführend gibt es viele Online Angebote und Kurse zur Gesundheit und Entspannung des Hochschulsports mit Übungen zur Achtsamkeit, Meditation, Autogenem Training oder zur Progressive Muskelentspannung. Hierbei sollte wobei geschaut und ausprobiert werden, welche Methode die individuell geeignet ist.
