Ein aktuelles Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Musikwissenschaft und dem Bistum Münster hat die Digitalisierung und Präsentation der bedeutenden Santini-Sammlung zum Ziel. Die von dem römischen Priester und Komponisten Fortunato Santini (1777 – 1861) im 19. Jahrhundert zusammengetragene Sammlung gilt als eine der wertvollsten ihrer Art. Sie enthält spektakuläre Quellen italienischer, insbesondere geistlicher Vokalmusik des 16. bis 19. Jahrhunderts. So lassen sich etwa Autographe von Georg Friedrich Händel, Alessandro Scarlatti oder Antonio Caldara in den Beständen finden. Prominente Widmungen wie jener handschriftliche Eintrag Felix Mendelssohn Bartholdys in einem Santini zugesandten Druck seines Violinkonzerts zeugen von den zahlreichen Kontakten zu zeitgenössischen Komponisten und Sammlern sowie der Bedeutung seines europaweit gesponnenen Tauschnetzwerks. Heute wird die Santini-Sammlung in der Diözesanbibliothek Münster aufbewahrt.
Mitarbeiter im Projekt ist Michael Werthmann. Neben der Digitalisierung ausgewählter Bestände wird eine Aufarbeitung von Kontextinformationen etwa zu Personen oder Werken mit Bild- und Klangdateien stattfinden. Außerdem sollen durchsuchbare Bestandsauflistungen zur Verfügung gestellt werden. Alles wird schließlich auf einer Internetpräsenz ansprechend präsentiert und zugänglich gemacht – eine Plattform rund um Santini und sein beachtliches Sammlernetzwerk.