Vom großen Mikroplastik-Quiz, Gummibärchen und Werwölfen
Ferienzeit ist bei uns im MExLab ExperiMINTe seit ein paar Jahren auch Feriencampzeit. So auch diesen Sommer. Zum wiederholten Male drehte es sich inhaltlich alles rund um das Thema Mikroplastik.
Das fünftägige Sommercamp starte am Montagmorgen für die 14 Jugendlichen Teilnehmer:innen mit dem großen Mikroplastik-Quiz. Was ist Mikroplastik eigentlich? Wie entsteht es und was sind die größten Verursacher? Diese und ähnliche Fragen konnten durch das Quiz beantwortet werden. Wie aktuell und präsent das Problem auch in unserem Alltag ist, wurde den Teilnehmer:innen insbesondere durch kleine ExperiMINTe, wie zum Beispiel die mikroskopische Untersuchung von Kosmetikprodukt-Filtraten, ins Bewusstsein gerufen. Der Erste Tag endete dann mit der Planung der Durchführung unserer Forschungsfrage „Ist im Aasee Mikroplastik enthalten?“.
Die nächsten beiden Tage standen dann ganz im Zeichen unserer Forschung zu Mikroplastik im Aasee. An Tag zwei wurden im Rahmen des Ferienprogramms gemeinsam mit den Teilnehmer:innen sowohl am Zulauf als auch am Ablauf des Aasees Wasserproben genommen. Um bei der Auswertung eine Aussage treffen zu können, wie viel Mikroplastik pro Wasservolumen gefunden wurde, musste von den Teilnehmer:innen die Fließgeschwindigkeit der zu- und ablaufenden Aa bestimmt werden. Ab Tag eins verwandelten sich unsere Teilnehmer:innen in den Pausen am liebsten in Amor, LKW-Fahrer:innen, Seherinnen und Werwölfe. Wieder wurde „Werwolf“ zum beliebtesten Pausenspiel erkoren und begleitete uns durch die ganze Woche. Tag drei stand ganz im Zeichen der Untersuchung und Auswertung der Aasee-Proben. Nach der Filtration, Mikroskopischen Untersuchung und allen notwendigen Berechnungen, wurden die Ergebnisse der Forschungsfrage auf Postern festgehalten.
Gespannt auf das Ergebnis? Mikroplastik im Aasee? Leider ja! Die Teilnehmer:innen haben in ihren Proben 2,9 Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter Wasser und im Ablauf 1,9 Partikel pro Kubikmeter Wasser gefunden. Wie auch schon in unseren anderen Workshop-Reihen und Feriencamps zu dem Thema der letzten Jahre wurden im Zulauf mehr Partikel als im Ablauf beobachtet. Für die Teilnehmer:innen und auch das Betreuungspersonal ist das Ergebnis, dass das Mikroplastik-Problem uns alle betrifft und sich nicht auf die Weltmeere beschränkt.
Grund genug Plastik und Mikroplastikprodukte zu vermeiden und nach alternativen Handlungsmöglichkeiten zu suchen. So haben die Teilnehmer:innen am vierten Tag des Camps die Möglichkeit bekommen einen Blick in ein richtiges Forschungsinstitut der Uni Münster zu werfen und Wissenschaftler:innen bei der Arbeit zu sehen. Dr. Fred Oppermann vom Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie (IMMB) gab der Gruppe einen spannenden und sehr anschaulichen Einblick in die Welt der Bakterien, bevor er uns durch die Labore und das Biotechnikum des Instituts führte. Im Anschluss stellte Elisabeth Theodoropoulos aus der Arbeitsgruppe von Prof. Bodo Philipp das Citizen-Science-Projekt zum Abbau vom Bioplastik im Heimkompost „KompoBioPlastHome?“ vor. Nach dem spannenden Ausflug mit viel Input ging es zur Stärkung erstmal wieder in die Mensa. Der Mensabesuch zählte auch am heutigen Tag zu den täglichen Highlights des Feriencamps. Nach der Pause wurde in der Gruppe durch verschiedene Methoden das eigene Verhalten reflektiert und verschiedene Plastikalternativen evaluiert.
Am letzten Tag der gemeinsamen Woche stellten die Teilnehmer:innen mit großer Motivation und Freude eigene plastikfreie Alternativen her, darunter Bienenwachstücher, Deo und vegane Gummibärchen. Zum Abschluss arrangierte die Gruppe eine kleine Ausstellung, in der sie ihre Forschungsergebnisse und selbsthergestellten Produkte ihren neugieren Familien präsentierten.
So ging wieder einmal eine wunderbare Feriencampwoche zu Ende.
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