Die Wiedergeburt der Lithium-Metall-Batterie
Warum die Forschung an der Lithium-Metall-Batterie nicht neu, sondern vielmehr wiederbelebt wurde, erklärte Prof. Dr. Martin Winter, wissenschaftlicher Leiter des MEET Batterieforschungszentrums und des Helmholtz-Instituts Münster, während des StorageX Symposiums der Initiative Stanford Energy online vor mehr als 1.700 Zuhörerinnen und Zuhörern.
Die Geschichte der Lithium-Metall-Batterie und ihre Zukunft
Die Lithium-Metall-Batterie befindet sich derzeit auf dem Vormarsch. Für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellt sie eine Schlüsseltechnologie für die Energiespeicher der Zukunft dar, denn sie hat das Potential, leistungsfähiger, leichter und günstiger als die klassische Lithium-Ionen-Batterie zu sein. Ihre Geburtsstunde feierte die Lithium-Metall-Batterie bereits in den 1960er Jahren. Schon in dieser Zeit war der Wunsch nach hoch performanten Energiespeichern groß. Doch trotz intensiver Forschung gelang es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht, eine wiederaufladbare und sichere Lithium-Metall-Batterie auf den Markt zu bringen. In den späten 1980ern stellten sie ihre Forschung an dieser Art von Energiespeichern mehr oder weniger ein.
Das Streben nach neuen Zellchemien mit höherer Energiedichte gab 2005 in der Forschung und Entwicklung den Ausschlag dafür, die Forschung an der Lithium-Metall-Batterie wieder aufleben zu lassen. Insbesondere für die Elektromobilität sind die Energiespeicher attraktiv, schließlich können sie eine größere Reichweite der Fahrzeuge realisieren als die Lithium-Ionen-Batterie. Neue, moderne Analyse- und Zellproduktionstechniken ermöglichten es außerdem, die Lithium-Metall-Batterie intensiver zu erforschen und zu optimieren.
Doch setzt sich die Lithium-Metall-Batterie nach ihrer Wiedergeburt gegen die Konkurrenz durch? Prof. Dr. Martin Winter ist sich sicher: „Wir befinden uns am Anfang einer Lernkurve. Es gibt keinen Automatismus, der sicherstellt, dass die Lithium-Metall-Batterie die Energiespeicherlösung der Zukunft sein wird. Gleiches gilt für Feststoffelektrolyte, die ebenfalls einen Hype erleben. Doch die Chancen, dass sich beides durchsetzen kann, sind heute deutlich größer als in der Vergangenheit.“ Seine Ansicht untermauerte der Batterieexperte mit zahlreichen aktuellen Forschungsergebnissen zur Lithium-Metall-Batterie und zu Feststoffelektrolyten. Denn beide Ansätzen werden im MEET Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und dem Helmholtz-Institut Münster des Forschungszentrums Jülich intensiv verfolgt.
Über das StorageX Symposium der Initiative Stanford Energy
Die Wiedergeburt der Lithium-Metall-Batterie und ihre Zukunft standen im Fokus des Vortrags von Prof. Dr. Martin Winter im Rahmen des StorageX Symposiums. Die Online-Veranstaltungsreihe bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammen, um die Fortschritte und Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Energiespeicherung zu diskutieren. Das Symposium findet freitags um 16 Uhr statt und ist kostenfrei.