Le Paysan de Paris(1926)Le Paysan de Paris ist Aragons Hauptwerk aus seiner surrealistischen Schaffensperiode. Er schrieb es in den Jahren 1924 und 1925. Nach der Veröffentlichung des größten Teils des Werkes in der Zeitschrift La Revue européenne (von Juni bis September 1924 und von März bis Juni 1925) erschien die vollständige Buchausgabe am 20. Juli 1926. Das Buch setzt sich aus vier Teilen zusammen:
In Le Paysan de Paris verbindet Aragon, durchweg als Ich-Erzähler auftretend, detaillierte Beschreibungen (der Passage de l'Opéra, die 1924/25 den Arbeiten zum Bau des Boulevard Haussmann zum Opfer fallen wird und damit Vergehen und Vergänglichkeit, aber auch Macht der Großen und Ohnmacht der Kleinen symbolisiert, und des Parc des Buttes-Chaumont, der als Garten eine Art Wunschasyl des Menschen darstellt) mit zahlreichen philosophischen Betrachtungen (z. B. über erkenntnistheoretische Probleme) und leidenschaftlichen persönlichen Bekenntnissen und Invektiven. Ein besonderer Platz wird dem "désir", der Sexualität, der Liebe, der Frau zugewiesen. Aragon geht es darum, das "Wunderbare des Alltäglichen" ebenso einzufangen wie das schwindelerregende jeweilige "Moderne" eines in stetigem Vergehen und Wandel begriffenen Werdens. Das Buch ist gleichzeitig Verteidigung und Illustration des Surrealismus, wie Aragon ihn versteht. Kern dieses Surrealimus ist das von der Phantasie produzierte neue Rauschmittel "Bild" bzw. dessen "zügelloser, leidenschaftlicher Gebrauch", d.h. dessen "unkontrollierte Hervorrufung um seiner selbst willen" und "um der unvorhersehbaren Störungen und Verwandlungen willen, die es im Bereich der Vorstellung nach sich zieht". Abstrakt-reflektierende und poetisch-emotionale Sprache, auch das Vulgäre einbeziehende Direktheit, kunstvolle Umschreibung und spöttische Ironie gehen in dem Werk eine Symbiose ein. Hinsichtlich der Wirkung des Buches auf den sensiblen Leser wird gern Walter Benjamins aufschlußreicher Satz zitiert: "...Aragon - der Paysan de Paris, von dem ich des Abends im Bett nie mehr als zwei bis drei Seiten lesen konnte, weil mein Herzklopfen dann so stark wurde, daß ich das Buch aus der Hand legen mußte." Als Le Paysan de Paris 1966 in der Collection Le Livre de poche erschien - es war die erste Neuausgabe des Werkes seit den zwanziger Jahren -, wurde ihm folgender bisher kaum beachteter "Waschzettel" beigefügt, der ganz offensichtlich von Aragon selbst stammt: "Dans le plein temps du surréalisme, ce livre singulier remonte aux sources: le Nerval des Nuits d'Octobre, l'Apollinaire du Flâneur des deux rives. Zitate Neuere französische Ausgaben
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03.09.2004 |