Weltarmut und Gesundheit
Der Philosoph Prof. Dr. Thomas Pogge (Yale University) spricht auf Einladung der DFG-Kolleg-Forschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ am Mittwoch, dem 20. April, um 18 Uhr über Möglichkeiten, die internationale Gesundheitsversorgung zu verbessern. Der öffentliche Vortrag mit dem Titel „Ein gerechteres globales Gesundheitssystem“ findet in Hörsaal F2 im Fürstenberghaus am Domplatz 20–22 statt.
Rund ein Drittel aller menschlichen Todesfälle gehen auf armutsbedingte Ursachen zurück. Armut erhöht die Krankheitsanfälligkeit, z.B. durch chronische Unterernährung, die inzwischen rund eine Milliarde Menschen betrifft. Armut blockiert aber auch den Zugang zur Medizin: zu Ärzten und zu optimalen Medikamenten, die es für viele Tropenkrankheiten noch gar nicht gibt. Durch kreative Reformansätze ließe sich der Gesundheitsrückstand der Armen erheblich verringern.
Von welcher Art solche Reformen sein müssten, wird Professor Pogge in seinem Vortrag erläutern. Zusammen mit einem internationalen und interdisziplinären Expertenteam hat er den „Health Impact Fund“ entwickelt – ein alternatives Anreizsystem für die Pharmaforschung, das einen Zugang zu essentiellen Medikamenten auch für die Armen ermöglichen soll. Thomas Pogge ist Professor für Philosophie und Internationale Angelegenheiten an der Yale University, USA, und Professorial Fellow am Centre for Applied Philosophy and Public Ethics der Australian National University. Im April ist er als Fellow der Kolleg-Forschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ zu Gast an der WWU Münster.
Dieser Vortrag ist als Fortbildungsveranstaltung von der Ärztekammer Westfalen-Lippe anerkannt und mit 2 Fortbildungspunkten der Kategorie A bewertet.