Franziska Kleybolte, M.A., MSt

Franziska Kleybolte, M.A., MSt

Johannisstr. 1, Raum Johannisstr. 1, Raum 102
48143 Münster

Sprechzeiten

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  • Forschungsschwerpunkt

    • Jüdisch-Christliches Zusammenleben und die Auseinandersetzung von Judentum und Christentum im Mittelalter, sowie der Niederschlag dieser Themen in mittelalterlicher Kunst und Architektur
  • Promotion

    "Zu Boden geworfen." Die christliche Aneignung, Zerstörung und Umwandlung von Synagogen in Iberien zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert

    Betreuerinnen und Betreuer
    Promotionsfach
    Mittlere Geschichte
    Angestrebter Abschlussgrad
    Dr. phil.
    Verleihender Fachbereich
    Fachbereich 08 – Geschichte/Philosophie
    Übergreifendes Untersuchungsinteresse, welches meinem Dissertationsprojekt zugrunde liegt, ist die Umwandlung von sakralem Raum einer Religionsgemeinschaft durch eine andere Religionsgemeinschaft, etwa bei Eroberungen oder Verfolgungen. Speziell beschäftige ich mich in meiner Promotionsarbeit mit der Eroberung, Umwandlung und Zerstörung von jüdisch sakralem Raum durch Christen auf der Iberischen Halbinsel des Mittelalters. Zahlreiche Beispiele dafür sind bis heute bekannt, wobei es in etwa fünfzig Prozent der heute bekannten Fälle zu einer sakralen Umnutzung des jüdischen Raums kam; Synagogen wurden hier in Kapellen, Kirchen, Kathedralen, Klöster und zu Gotteshäusern gehörenden Gebäuden umgewandelt bzw. die Synagoge abgerissen zugunsten eines Neubaus zuvor genannten Inhalts.Das Projekt befasst sich mit den Interessen auf politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene, welche diese Umwandlungen motivierten und fragt, inwiefern die Untersuchung dieser Interessen als Abbild des damaligen jüdisch-christlichen Verhältnisses auf den zuvor genannten Ebenen verstanden werden kann. Dafür schaue ich mir in meiner Arbeit das christlich-jüdische Leben und Verhältnis vor, während und nach den Umwandlungen an den jeweiligen Orten des Geschehens an und untersuche die einzelnen Schritte der Umwandlung sowie ihre Rezeption. Eine deutliche Zunahme an Synagogenumwandlungen auf der Iberischen Halbinsel lässt sich am Ende des 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts feststellen: 1391–92 kam es im Königreich Kastilien-León und Aragon zu Judenpogromen, welche viele Umwandlungen nach sich zogen und gleiches geschah während und nach der Disputation von Tortosa 1413–14 in etwa selbigen Regionen. Diese Umwandlungen sollen mir als Untersuchungsbeispiele dienen. Ein Blick auf frühere und spätere Synagogenumwandlungen sowie auf die Umwandlungen von Moscheen, wofür es ebenso zahlreiche Beispiele auf der Iberischen Halbinsel gibt, soll darüber hinaus Gedanken zu dem allgemeinen Phänomen von Eroberung, Zerstörung und Umwandlung von sakralem Raum ‚der Anderen’ ermöglichen, wie es sich epochen-, religions-, und regionsübergreifend immer wieder finden lässt.
  • Vita

    Akademische Ausbildung

    Gastaufenthalt im Rahmen der Promotion an der Universität Stanford (gefördert durch die Thyssen Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und den Deutschen Akademischen Austauschdienst)
    Promotionsstudium in Mittelalterlicher Geschichte, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
    MSt Mittelalterstudien, Universität Oxford (gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst)
    M.A. Geschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München
    Auslandsstudium an der Tel Aviv University
    Gaststudium an der Scuola Normale Superiore di Pisa
    B.A. Geschichte (Hauptfach) und Kunstgeschichte, Musikwissenschaften und Theaterwissenschaften (Nebenfach), Ludwig-Maximilians-Universität München

    Beruflicher Werdegang

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der "Bet Tfila," Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, Technische Universität Braunschweig
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Jüdische Studien der Universität Münster
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster
    Wissenschaftliche Hilfskraft in der Eugen-Biser-Stiftung, München
    Wissenschaftliche Hilfskraft bei Dr. Lisa Dittrich, Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte, LMU München
    Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Claudia Märtl, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, LMU München
  • Projekt

    • EXC 2060 A3-6 - Gebäude wechseln ihre Identität: Iberien 711–1609 ()
      Teilprojekt in DFG-Verbund koordiniert an der Universität Münster: DFG - Exzellenzcluster | Förderkennzeichen: EXC 2060/1
  • Publikationen

    • (). »daz sie alle di Judenhauser [...] brechen můgen und sullen «. Nürnberg zur Zeit des Schwarzen Todes. In Bubert, M., & Krischer, A. (Hrsg.), Centrum für Religion und ModerneZwischen Gottesstrafe und Verschwörungstheorien. Deutungskonkurrenzen bei Epidemien von der Antike bis zur Gegenwart (1. Aufl.) (S.128160). Campus Verlag.
    • (). The Conversion of Synagogues in Late Medieval Iberia – Putting Theory into Practice.
    • (). The Synagogue in Christian Service. The Conversion of Synagogues at the turn of the 15th Century.