Die Mehrheit der ägyptischen Bevölkerung war in der Landwirtschaft tätig und sicherte das Überleben durch die Produktion von Lebensmitteln. Ein Großteil der bewirtschafteten Ackerfläche gehörte jedoch dem Staat oder den Tempeln, die das Land an die Bauern verpachteten. Angebaut wurden hier verschiedene Feldfrüchte wie Gerste, Emmer und Dinkel und auch Gemüse, u.a. Zwiebeln, Knoblauch und Kohl. Der Anbau von Flachs diente der Herstellung von Leinen, während manche Baumarten aufgrund ihrer fasrigen Holzstruktur für Korbfasern und Seile genutzt wurden.
Ein bestimmter Anteil der Ernte ging zusätzlich zu Pacht und Steuern an die Landbesitzer, der Überschuss durfte behalten oder verkauft werden. Auch Viehherden standen z. T. unter staatlicher Kontrolle, darunter Rinder, Schafe oder Schweine. Fischerei wurde hauptsächlich für Süßwasserfischen betrieben, aber auch Schalentiere dienten als Fleischlieferant. Die Schalen und Muscheln konnten wiederum anderweitig verwendet werden, beispielsweise für Schmuck oder als kleine Behälter. Die verwendeten Methoden, die auch auf Reliefs und Inschriften belegt sind, reichten vom einfachen Sammeln über Angelhaken und Harpune bis hin zur Nutzung von Netzen und Dämmen.
Die Landwirtschaft war abhängig von der jährlich wiederkehrenden Nilflut, die den schwarzen Nilschlamm über die Felder verteilte und so den nötigen Dünger lieferte. Blieb die Nilflut aus oder war zu stark, bedeutete dies Verluste bei der Ernte, die wiederum zu Hungersnöten führen konnten.