Anders als der innerägyptische Binnenhandel stehen die großen Handelstransaktionen mit anderen Ländern unter königlicher Kontrolle. Da Münzgeld noch nicht bekannt war, waren internationale Handelsbeziehungen auf Tauschhandel angewiesen, wobei Gold als weitgehend anerkannte Währung genutzt werden konnte. Aber auch Getreide oder ägyptische Handwerkskunst konnten für den Import von Holz, Gewürzen oder Weihrauch angeboten werden.
Der Einkauf von Gütern und Waren für den Hof erfolgte durch Beamte, die vom König ausgeschickt wurden. Belegen lassen sich die großen Expeditionen an das Rote Meer für den Tausch von Waren aus Punt. Priester besaßen Flotten für den Import von Bauholz und Produkten, die für den Kult notwendig waren. Auch Dienstleistungen, wie das Aussenden von Handwerkern, konnten gehandelt werden.
Ägypten verfügte bereits seit früher Zeit über weitreichende Handelsbeziehungen vom südlich gelegenen Nubien über Mittelmeerinseln wie Zypern und Kreta bis in den Vorderen Orient und Syrien. Auch in Ägypten selbst lassen sich spätestens seit dem siebten Jahrhundert v. Chr. griechische Handelsstädte nachweisen.