Arbeit und Lohn

Das Münzgeld, wie wir es heute kennen, spielte über lange Zeit im Alten Ägypten keine Rolle, sondern wurde erst durch die Griechen eingeführt. Ägypten lebte hauptsächlich vom Tauschhandel und einer gelenkten Wirtschaft. Damit dies funktionierte, musste die zentrale Versorgung von lebensnotwendigen Gütern durch eine reibungslose Bürokratie gewährleistet sein. An der Spitze stand der König, der Ländereien an die Tempel zur Bewirtschaftung und Produktion von Waren verpachten konnte. Felder und Vieh wurde wiederum von Bauern bestellt und gehalten.

Seit dem Alten Reich wurde die Verwaltung durch die Entwicklung hin zur gemeinschaftlichen Arbeitsteilung und -verpflichtung zunehmend komplexer, wobei sich neue Berufszweige etablierten und die ägyptische Wirtschaft auf Überproduktion angewiesen war. Es gab Bauern, Arbeiter, Handwerker und Beamte, die alle mit Nahrung und Kleidung versorgt werden mussten. Um dies zu garantieren, musste die Bevölkerung registriert werden, sodass sich eine funktionierende Wiederverteilungswirtschaft entwickeln konnte. Erst dadurch war auch die Errichtung monumentaler Bauten möglich.

Als Lohn dienten den Arbeitern oft Getreide oder Edelmetalle, die auch als „Zahlungsmittel“ jederzeit zum Erwerb von Waren aller Art genutzt werde konnten. Auch Ansparen oder Kredite waren möglich. Verschiedene Gewichtsmaße dienten einem geordneten Ablauf eines Tauschhandels.

Gewicht von 70 Deben mit der Namenskartusche Sesostris (12. oder 13. Dynastie, ca. 1850–1640 v. Chr.)
Gewicht von 70 Deben mit der Namenskartusche Sesostris (12. oder 13. Dynastie, ca. 1850–1640 v. Chr.)
© Metropolitan Museum of Art (Public Domain)